Ich habe auch zum ersten Mal im Leben Wohnungs und Balkonkatzen und durfte dabei feststellen, dass es etwas grundsätzlich anderes ist, als wie früher Freigänger zu halten.
Es klappt sehr gut, ist aber wirklich was anderes, weil man den Katzen innerhalb einer begrenzten Fläche alles bieten muss, was sie für ein zufriedenes Leben brauchen, damit sie nichts vermissen.
Ich habe zwei Kater auf viel weniger Quadratmetern, (wobei ich aber die meiste Zeit zuhause bin und für Bewegung, Spiel und Clickertraining sorge), und mich von daher erst einmal stur an alle Empfehlungen gehalten und drei Klos in 45 qm untergebracht: eines im Bad, eines hinterm Schreibtisch und eines im Schlafzimmer.
Und diese drei brauchen und benutzen sie auch regelmäßig.
Weshalb es drei sein müssen, haben sie mir noch nicht verraten, aber obwohl manchmal eines an einem Tag unbenutzt bleiben mag, kann ich mir bei den Mengen an output eines weniger nicht vorstellen. Zumal sie manchmal wahre Scharr- Und Schaufelanfälle darin kriegen und alles durcheinander werfen. Nicht immer, aber hin und wieder. Sind halt noch jung, die Spaßvögel.
Ist eine Menge Reinigungsarbeit mit zweimal am Tag Böller entfernen und im Wechsel alle 3-4Wochen jeweils die Komplettreinigung, man gewöhnt sich aber an die Routinen.
Auf dem Balkon habe ich keines, weil mir dafür dann doch das Geld fehlt, eine Klappe ins Doppelglas einsetzen zu lassen.
Jungkatzen würde ich aber selbst auf vorbildlich gesichertem Balkon keinen freien, unkontrollierten Zugang gewähren, so wenig, wie ich Katzen unter einem Jahr in den Freigang lassen würde. Katzenkinder pflegen ein geradezu halsbrecherisch neugieriges Leben.
Meine zwei kamikatzischen Toberiche haben mir innerhalb kürzester Zeit bewiesen, dass Mensch auf soviel gefährlichen Blödsinn gar nicht kommen kann, wie Katz mit einer Balkonsicherung anstellen kann.
Bei ausgewachsenen ist das vielleicht anders.
Lange Rede: von dem Luxus der relativen Böllerfreiheit im eigenen zuhause, den Freigänger einem schenken, indem sie ihr Geschäft draußen verbuddeln, von dem kann man sich als Mitbewohner zweier kätzischer Wohnungsgenossen getrost verabschieden.
Und zum Glück hat mir das vorher keiner verraten.

Ich hätte meine Lieblingstiger

heute vermutlich nicht.
P. S. : Am meisten hinterlassen sie übrigens nachts in ihren Klos, obwohl sie dann eigentlich die ganze Zeit kreuz und quer in meinem Bett herumliegen und schnarchen.
