Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

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Feline
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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von Feline »

Ich hab mit keinem Wort behauptet Tierärzte wären raffgierig. Auch nicht dass alle sch** sind. Ich hatte letztes Jahr einen echt guten TA dem ich sehr dankbar bin, dass das was bei Morle schief gelaufen ist, bei Feli gut verlief UND der meine Sorge verstanden hat und damit gut umgehen konnte. Er war teuer, das war es mir aber wert und wäre es auch wieder… nur, ich muss es vorstrecken wenn etwas ist weil meine Versicherung nicht alles problemlos übernimmt. Ich bezahle tatsächlich auch fast das Doppelte im Monat für die Versicherung und wenn man die Sparrate fürs Sparbuch mit bedenkt, das Vierfache damit ich im Zweifel hoffentlich in Vorkasse gehen kann. Sollte da mal mehrfach vierstellig anfallen geht nichts mehr, und das passiert ja jetzt vermutlich schnell mal. Das macht mir schon Sorge.

Nein, TÄ sollen das nicht ehrenamtlich machen müssen. Keineswegs. Es muss halt nur Wege geben wie auch Otto-Normalverdiener noch klar kommen, finde ich.
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Mime
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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von Mime »

Feline hat geschrieben:
Sa 20. Mai 2023, 10:38


Nein, TÄ sollen das nicht ehrenamtlich mac :zens: hen müssen. Keineswegs. Es muss halt nur Wege geben wie auch Otto-Normalverdiener noch klar kommen, finde ich.
Hast du da Ideen?

Tierhaltung ist kein Grundrecht, sondern purer Luxus.
Das ist zwar für viele Menschen sehr schade, aber wer sollte denn für weniger einkommensstarke Tierhalter die Rechnung übernehmen?
Wohl kaum die Allgemeinheit.
Die besser betuchten Tierhalter auch nicht.

Und dass die TÄ endlich vernünftig verdienen können und somit ihre Angestellten auch besser bezahlen (können), sehe ich sehr positiv.

Ich wurde noch vor einigen Jahren belächelt ( im besten Fall), dass meine Jungs alle versichert sind.
Heute freue ich mich sehr, dass die Erhöhung mich nicht interessieren muss,.

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Feline
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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von Feline »

Die Leidtragenden bleiben dann halt trotzdem die Tiere. So viele Besserverdienende gibt es nicht, die die alle aus dem Tierschutz aufnehmen.
Feli ist auch versichert, dank Vorstrecken müssen muss ich mir aber eben dennoch zweimal überlegen, ob und wann ich mit ihr zum Tierarzt gehe. Und wie gesagt, auch dafür leg ich was auf Seite, ist nicht so dass ich sehenden Auges sag „naja ist halt egal ob oder wie ich da was zusammen bekomme“. Katzen wie Feli, „Problemhunde“ etc., dürfen dann wohl in Zukunft wieder wahlweise gesund eingeschläfert werden oder ihr gesamtes Leben im Tierheim sitzen weil einfach kaum noch Leute in der Lage und auch gewillt sind sie aufzunehmen. Mir ist klar dass es solche Schicksale immer gibt, schade finde ich es trotzdem dass es wohl vermutlich deutlich mehr werden in Zukunft.
Eine Lösung hab ich nicht, nein. Und ja -ich weiß. (Haus)Tiere sind unwichtiger Luxus. Nur eben nicht für alle. :hm:
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Barbarossa
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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von Barbarossa »

Mime hat geschrieben:
Sa 20. Mai 2023, 09:55
Hanse Merkur, im Januar abgeschlossen, Vollversicherung bis 4 -facher Satz, 28€/Monat
Ich habe jetzt den Finanztest 10 x vor- und rückwärts gelesen. Dort wird nur deren OP-Versicherung bewertet. Ich werde mich aber erkundigen. Bei 4 Vollversicherungen kommt einiges zusammen, so dass sich ein Wechsel lohnen könnte.
Viele Grüße von Kai mit Dunja (01.09.20), ihren Kindern Kim (01.06.21), Alex und Micky (06.10.21)
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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von Mime »

Barbarossa hat geschrieben:
Sa 20. Mai 2023, 15:36
Ich habe jetzt den Finanztest 10 x vor- und rückwärts gelesen. Dort wird nur deren OP-Versicherung bewertet. Ich werde mich aber erkundigen. Bei 4 Vollversicherungen kommt einiges zusammen, so dass sich ein Wechsel lohnen könnte.
Mach mal.
Mein Lütter ist jetzt da versichert, 2 andere werde ich von der Uelzener dorthin wechseln.
Die beiden Oldis haben bei der Uelzener noch den Uralt Tarif, die kiege ich mit ihren 16 Jahren auch nicht mehr woanders unter gebracht.

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Annette
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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von Annette »

Feline hat geschrieben:
Sa 20. Mai 2023, 11:33
Tiere sind unwichtiger Luxus.
Niemand braucht Haustiere zum überleben oder um überhaupt zu existieren, sie zählen zu Hobbies. Die Frage stellt sich dann: wer finanziert mein Hobby, ich selbst, der Staat oder jemand anderes? Sollen die TÄ mein Hobby durch günstigere Preise finanzieren? Weniger Personal einstellen, weniger Diagnostik mit teuren Geräten betreiben, damit ich mir mein Hobby leisten kann?

Mir ist klar, dass diese Fragen durchaus unpopulär sind, aber die Kernfrage bleibt: warum sollten TÄ weniger verdienen, damit ich mir meine Tiere leisten kann?
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Mime
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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von Mime »

Und dazu kommt in meinen Augen noch:
Wer die rund 30 Euro für eine Vollversicherung nicht übrig hat, sollte sowieso keine Tiere halten.
Dann bringt einen wirklich jede Krankheit etc ans Limit.

Sybille
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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von Sybille »

Feline hat geschrieben:
Fr 19. Mai 2023, 14:13
so schlimm das sicher für Tierärzte auch ist, es gibt einfach auch welche die nicht zugeben können, wenn sie etwas nicht wissen und dann einfach drauflos behandeln... auch wenn dem Tier mit einem Spezialisten besser geholfen wäre.
Ja, das habe ich auch so erlebt. Meine Hühner wurden ewig sinnlos behandelt bis die Helferin mir dann sagte ich würde besser in eine Vogelklinik gehen.

Hinzugefügt nach 3 Minuten 42 Sekunden:
Annette hat geschrieben:
Sa 20. Mai 2023, 16:46
Niemand braucht Haustiere zum überleben oder um überhaupt zu existieren, sie zählen zu Hobbies
Das sehe ich anders. Was ist mit den alten Leuten die ohne ihr Tier keine Aufgabe mehr haben? Sollen sie am Küchentisch sitzen und sininieren? Wozu gibt es dann Therapietiere wenn Tiere nur Hobby sind?

Solch eine TÄ wie die 59jährige im Film habe ich auch. Sie kommt wenn ich sie brauche aber sie hat ihre Praxis so umgestellt das sie nur noch Großtiere behandelt.
Grüße
Monika
Paulchen und Alisha
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Motzkatze
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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von Motzkatze »

Bei der HanseMerkur werden nur Tiere bis 8 Jahre aufgenommen.

Mein ältester Kater Charly ist jetzt 17, Marsy ist ca. 10, Patches und Chilly ca. 9. Marcus ist ca. 7.
Eine Versicherung wäre nur für Marcus möglich. Sinnfrei.
Meine erste Katze Aimee war ca. 8 als ich sie aus dem Tierheim holte.Versicherungen für ältere Tiere kann man vergessen.

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Barbarossa
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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von Barbarossa »

Feline hat geschrieben:
Sa 20. Mai 2023, 11:33
Tiere sind unwichtiger Luxus.
Jetzt mache den TÄ keine Angst! :schwindlig: Wenn sich keiner mehr den unwichtigen Luxus Haustier gönnt, dann brauchen wir gar keine TÄ mehr!

Rühren eure Praxen die Werbetrommel für Versicherungen? Meine ja und ich finde, alle würden gut daran tun. Denn wenn auch nur 25 % der Patientenkartei künftig aus Karteileichen besteht, wird die neue GOT nicht die erhofften Mehreinnahmen bringen.

Aber davon abgesehen, unwichtiger Luxus ist doch so ziemlich alles, womit wir uns umgeben.
Viele Grüße von Kai mit Dunja (01.09.20), ihren Kindern Kim (01.06.21), Alex und Micky (06.10.21)
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Geisterlicht
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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von Geisterlicht »

Ich habe oft das Gefühl, dass der Eindruck, TÄTIG würden sich eine goldene Nase darüber entsteht, dass wir sehen, was auf der Rechnung steht. Im Gegensatz zum Humanmediziner, wo der gesetzlich Versicherte eben nicht sieht, was eine OP kostet, was ein bestimmtes Medikament abseits Aspirin und Paracetamol und was ein Gespräch mit dem Mediziner an sich kostet. Daraus entsteht der Eindruck, das wären Unsummen.

Das Ganze relativiert sich aber ganz schnell, wenn man da mal genauer hinguckt. Ich war diese Woche mit meinem Pferd zur Abklärung einer Lungenthematik in der TK. Wunderbar, da hatte ich erstmal 45 Euro Hausbesuchsgebühr gespart. Was bekam ich dafür? Nun, zunächst bekam ich meinen Wunschtierarzt, den ich seit weit über 10 Jahren kenne und dem ich über 2 Kliniken gefolgt bin. Was bekam ich noch? Grüße an einen Kollegen vom Büropersonal. Ok, das kam unerwartet. Ich bekam Hilfe beim Abladen = 5 - 10 Minuten Arbeitszeit einer TMFA. Poldi bekam dann eine Spänebox mit Heu, damit er erstmal ankommen kann und etwas runterfahren kann. Dann gab es eine Erstanamnese mit dem TA inklusive Abhören von Herz und Lunge, 10 Minuten. Dann wurde eine BGA gemacht, bei der die erste Kapillare verworfen werden musste. Beim zweiten Mal stellte sich mein Pferd ernsthaft blöd an, drückte die Ader weg und eine TMFA musste helfen. 2 Kanülen, 2 Kapillare, Gerätenutzung, nochmal 5 Minuten. Anschließend ging es weiter zu klinischen Untersuchung. Ergometertraining beim Pferd heißt 5 Minuten im Kreis galoppieren. Dafür braucht es eine Halle, in dem Fall würde ich sagen 25 x 25 m plus Vorraum. Longe und Longierpeitsche werden gestellt. Nichts extravagantes, muss aber auch da sein. Anschließend wieder abhören. Danach auf die Waage. Dafür haben wir sicher nochmal 15 - 20 Minuten gebraucht. Danach kam die Bronchioskopie. Dafür muss er sediert werden, also noch ne Spritze und angewandte Medikamente. Für die Untersuchungen gibt es einen Ständer, in den das Pferd gestellt wird und zwar so eng, dass es eigentlich nichts machen kann. Das Endoskop war auch mal teuer. Die Zeiten, wo ich hier die Preise kannte, sind vorbei. Für die Untersuchung 10 - 15 Minuten wurden 2 TMFA benötigt, das Endoskop und noch eine Nasenbremse. Außerdem wurde Sekret aus den Atemwegen genommen. Dafür braucht man noch Objektträger, Versandmaterial, Papierkrieg. Anschließend wurde mir der Befund im Detail nochmal gezeigt und das vorläufige Ergebnis mitgeteilt. Das Telefonat nächste Woche, wenn die Ergebnisse der Zytologie vorliegen, ist schon mal inkludiert. Im Humanbereich kostet das zwischen 18 und 25 Euro.

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht habe ich bekommen: über 1 h die Aufmerksamkeit eines erfahrenen Tierarztes. In einem anderen Beruf hätte er ein Senior vor dem Titel. Als Ingenieur würde er nicht unter 95 €/h abrechnen, als Kaufmann 120 - 150, als Jurist mit viel Glück ab 150, aber mit der Erfahrung und dem Ruf eher 250 €. 2 TMFA für fast die gleiche Zeitdauer. 1 Bürofachkraft, die auch gleichzeitig abrechnet. Anlagennutzung - Sprechzimmer Internistik, das Äquivalent einer Couch, Eingriffsraum, Ergometerraum und natürlich die Wege dazwischen. Sind 520 € viel Geld? Ja. Auf alle Fälle. Ist das angemessen? Ja, ich denke schon. Auch die Gerätschaften müssen sich amortisieren. Ach ja, Maulkorb gab es auch noch leihweise. Einer muss das Geld erwirtschaften für 3 andere plus Kosten für die Gebäude und die Geräte. Bei den Lohnkosten kann man dann auch nochmal 23 % Sozialleistungen dazurechnen. Gewinn muss erwirtschaftet werden, sonst ist kein Geld für Instandhaltung und Investitionen da. Auch nicht dafür, junge Leute in den Job zu bringen. Ausbildung muss man sich leisten können. Nicht auszubilden im übrigen allerdings auch.

In Deutschland haben wir meines Erachtens schon lange eine ziemlich unerfreuliche Neiddebatte. Wie oft habe ich schon gehört, „Der will ja nur Gewinn machen!“ Äh, ja, das ist auch nicht verwerflich, sondern zwingend notwendig. Aber Gewinn ist nicht gleich Wucher. Wo ist da das Problem? Es steht jedem frei, sich selbstständig zu machen und ebenfalls sein Glück zu versuchen. Nur darf man auch anerkennen, dass die meisten für den Gewinn auch etwas tun müssen. Und manchmal ist der Preis verdammt hoch.

Wie @Motzfussel schreibt, es gibt Berufe, wo von vornherein klar ist, dass man damit keine goldene Nase verdienen wird. Da stellt sich dann wiederum die Frage, ob das richtig ist. Ist es richtig, dass Psychologen weniger „wert“ sind als Juristen? Beide haben studiert und danach eine Art Lehre durchlaufen. Warum verdient der eine mehr als der andere? Ohne die TMFA würde nichts gehen im Klinikalltag. Rechtfertigt das die deutlich niedrigere Bezahlung? Diese Diskussion kann man natürlich noch unendlich weitertreiben.
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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von Quartett »

Im Übrigen haben z.B. Rechtsanwalt, Notar, Steuerberater, Arzt, Zahnarzt, Hebamme, Tierarzt, Architekt und Ingenieur sowie Lotse sich an staatlich vorgegebene Gebühren- und Honorarordnungen zu halten. Diese sind bei z.T. unterschiedlich gestaltet, in der Regel dürfen aber Gebühren nicht unterschritten werden.
„Die Freiheit ist nicht die Willkür, beliebig zu handeln, sondern die Fähigkeit, vernünftig zu handeln.“
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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von Geisterlicht »

@Quartett Die HOAI ist als verbindliches Preisrecht zum 01.01.2021 gefallen. Vielen Dank Europa. Die Begründung war tatsächlich, dass es dem europäischen Wettbewerbsgedanken widerspricht und EU-Ausländer in Deutschland nicht anbieten werden, wenn sie sich an die Honorarordnung halten müssen. Das ist tatsächlich ausgemachter Quatsch. Was denn Wettbewerb verhindert, sind Sprachbarrieren und eine mangelhafte Harmonisierung von Normen. Lass es eine europäische Norm sein, die Umsetzung auf Länderebene sieht wieder ganz anders aus. Wir hatten unter den Ingenieuren vorher keinen Wettbewerb und haben es jetzt auch nicht. Und bei den Architekten nur dann, wenn es entweder im Grenzgebiet ist oder das Bauvorhaben ausreichend groß und prestigeträchtig ist.

Die HOAI wurde übrigens ursprünglich eingeführt, um die Baukosten zu senken. Bei allen freien Berufen ging es sonst immer darum, dass die Qualität und das Vertrauen entscheidend sein sollten und nicht der Preis.
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Annette
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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von Annette »

Sybille hat geschrieben:
Sa 20. Mai 2023, 17:06
Wozu gibt es dann Therapietiere wenn Tiere nur Hobby sind?
Therapietiere sind Therapietiere, eine ganz andere Liga und nicht mit den "normalen" Haustieren zu vergleichen

Was schwebt dir denn als Lösung für die teuren TA-Kosten vor?

Hinzugefügt nach 5 Minuten 30 Sekunden:
Motzkatze hat geschrieben:
Sa 20. Mai 2023, 17:33

Meine erste Katze Aimee war ca. 8 als ich sie aus dem Tierheim holte.Versicherungen für ältere Tiere kann man vergessen.
Das stimmt nicht, es gibt eine Reihe von Versicherungen, die auch ältere Tiere aufnehmen und die kein Höchstalter für die Aufnahme haben.

Für knapp 5 Euro kann man hier den ziemlich ausführlichen Versicherungstest für Katzen herunterladen: https://www.test.de/Tierkrankenversiche ... 5934432-0/
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Feline
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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von Feline »

Liebe @Mime ich bezahle für meine Vollversicherung 40 Euro und noch mal 60 auf ein Sparbuch ein pro Monat, damit Ich hoffentlich die Vorkasse stemmen kann. Sprich, für eine Katze pro Monat 100 Euro TA-Vorsorge. Mit 30 für die Versicherung ist es in den wenigsten Fällen getan. Es gibt auch immer wieder Dinge, die sie nicht oder nur teilweise übernimmt. Ja, mag sein dass ich da jetzt leider eine nicht so gute erwischt habe, aber wechseln kann ich mit Felis chronischer Bronchitis und dem seit Jahren im Raum stehenden Diabetes sicher auch nicht. Alte Tiere lassen sich so gut wie gar nicht versichern.

Noch mal: Ich bin nicht der Ansicht dass Tierärzte nicht verdienen dürfen. Natürlich wollen die auch leben und ihre Praxis nebst Angestellten unterhalten. Ich tue mich aber generell auch schwer damit zu sagen, Tiere sind grundsätzlich Luxus. Mir hilft mein Tier, keine heftigere Depression zu entwickeln, es bleibt bei einer leichten die schon genug bremsen kann, mein Tier hilft mir auch in Tiefs morgens in die Gänge zu kommen (“ich muss dein Futter verdienen gehen”) und mich durchzubeißen auch wenn’s schwer fällt. Dafür muss es nicht im Tierheim versauern, bekommt eine Chance auf ein artgerechtes Leben und liegt nicht der Allgemeinheit auf der Tasche. Für Tiere im (staatlichen) TH bezahlt bekanntlich der Steuerzahler. Soll nicht heißen dass er’s für Tiere die privat untergebracht sind, bitte auch tun soll. Es ist nur einfach Fakt. Und für das Tier… welches Leben ist wohl schöner?
Ich weiß nicht ob man Kriterien aufstellen könnte, wo Tiere tatsächlich “nur” Luxus sind, und wo sie quasi therapeutische Stützen sind (bitte nicht verwechseln mit “Ich hab das Tier nur damit es mir gut geht, und wenn was anderes kommt und es passt nicht mehr ins Leben, seh ich zu wie ich’s los werde…”, das sind m.E. keine Menschen die wirklich ein Tier um sich herum brauchen). Und dann schaut ab wann/ wie ein Staat Unterstützung leisten kann. Heißt nicht dass ICH die per se in Anspruch nehmen möchte, ich glaube dafür passen meine Lebensumstände nicht. Aber ich sehe dass es für mich schon schwerer ist als die letzten Jahre, über die Runden zu kommen. Menschen die quasi in einer ähnlichen Situation sind, die Tiere tatsächlich um sich “brauchen” und kein Auffangnetz und vielleicht auch noch schlechteren Lohn mitbringen… tja… ich stelle mir das verdammt schwierig vor. Und für alle Beteiligten einfach nur schade.

Ich sehe aber ein dass das hier eigentlich off topic ist. Denn da gehts eher drum, wie man Tierschutztiere und Menschen die sich gern drum kümmern möchten, es aber finanziell nicht alleine schaffen, irgendwie doch zusammen bringen kann, während der Thread ja eher um die Schattenseiten des Tierarztberufs geht.
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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von Mime »

Feline hat geschrieben:
Sa 20. Mai 2023, 19:15
Liebe @Mime ich bezahle für meine Vollversicherung 40 Euro und noch mal 60 auf ein Sparbuch ein pro Monat, damit Ich hoffentlich die Vorkasse stemmen kann. Sprich, für eine Katze pro Monat 100 Euro TA-Vorsorge. Mit 30 für die Versicherung ist es in den wenigsten Fällen getan. Es gibt auch immer wieder Dinge, die sie nicht oder nur teilweise übernimmt. Ja, mag sein dass ich da jetzt leider eine nicht so gute erwischt habe, aber wechseln kann ich mit Felis chronischer Bronchitis und dem seit Jahren im Raum stehenden Diabetes sicher auch nicht. Alte Tiere lassen sich so gut wie gar nicht versichern.

Natürlich ist es mit 30 Euro nicht getan, aber jemand, der sich schon diese 30 Euro nicht leisten kann, sollte meiner Ansicht nach schlicht auf Haustiere verzichten. Schon aus Fairness dem Tier gegenüber!
zur Vorkasse: das Problem kenne ich durchaus, habe aber eine sehr kulante TÄ, die auch mal etwas wartet, bis die Versicherung gezahlt hat. Man kann seine Versicherung natürlich auch danach aussuchen, ob sie direkt mit dem TA verrechnet.

Noch mal: Ich bin nicht der Ansicht dass Tierärzte nicht verdienen dürfen. Natürlich wollen die auch leben und ihre Praxis nebst Angestellten unterhalten. Ich tue mich aber generell auch schwer damit zu sagen, Tiere sind grundsätzlich Luxus. Mir hilft mein Tier, keine heftigere Depression zu entwickeln, es bleibt bei einer leichten die schon genug bremsen kann, mein Tier hilft mir auch in Tiefs morgens in die Gänge zu kommen (“ich muss dein Futter verdienen gehen”) und mich durchzubeißen auch wenn’s schwer fällt. Dafür muss es nicht im Tierheim versauern, bekommt eine Chance auf ein artgerechtes Leben und liegt nicht der Allgemeinheit auf der Tasche. Für Tiere im (staatlichen) TH bezahlt bekanntlich der Steuerzahler. Soll nicht heißen dass er’s für Tiere die privat untergebracht sind, bitte auch tun soll. Es ist nur einfach Fakt. Und für das Tier… welches Leben ist wohl schöner?
Genauso könnte man aber argumentieren: Wenn ich keinen Garten habe, wird meine Depression schlimmer oder wenn ich nicht mindestens 1x im Jahr an die See komme, verkümmere ich.
Nein, Haustierhaltung ist genau so ein Luxus wie Gärten oder Urlaube oder .....
Ein "echtes" Therapietier wird ja durchaus von den KK bezuschusst, ich weiß nicht, ob nur in der Anschaffung oder auch beim Unterhalt. Finde ich gut und richtig so"!
Aber, ohne Depressionen kleinreden zu wollen, dafür gibt es andere Therapiemöglichkeiten als die Finanzierung des Haustieres.

Denn wenn man so anfängt, wo soll man dann aufhören?
Und ich persönlich finde, dass es uns hier in D bezüglich der Sozialleistungen und im Vergleich zu anderen Ländern ausgesprochen gut geht.

Nur die allerwenigsten Menschen haben derart viel Geld, dass sie sich buchstäblich alles leisten können.
Und was ich mir nicht leisten kann, kann ich halt nicht haben. Oder ich muss es an anderer Stelle einsparen.
Habe ich dazu keine Möglichkeiten, weil ich eben nichts mehr sparen kann, dann muss ich verzichten.
Und da gilt noch viel, viel mehr, wenn es sich um fühlende Lebewesen handelt.
Es reicht halt nicht, sich nur emotional hervorragend zu kümmern.

Ich weiß nicht ob man Kriterien aufstellen könnte, wo Tiere tatsächlich “nur” Luxus sind, und wo sie quasi therapeutische Stützen sind (bitte nicht verwechseln mit “Ich hab das Tier nur damit es mir gut geht, und wenn was anderes kommt und es passt nicht mehr ins Leben, seh ich zu wie ich’s los werde…”, das sind m.E. keine Menschen die wirklich ein Tier um sich herum brauchen). Und dann schaut ab wann/ wie ein Staat Unterstützung leisten kann. Heißt nicht dass ICH die per se in Anspruch nehmen möchte, ich glaube dafür passen meine Lebensumstände nicht. Aber ich sehe dass es für mich schon schwerer ist als die letzten Jahre, über die Runden zu kommen. Menschen die quasi in einer ähnlichen Situation sind, die Tiere tatsächlich um sich “brauchen” und kein Auffangnetz und vielleicht auch noch schlechteren Lohn mitbringen… tja… ich stelle mir das verdammt schwierig vor. Und für alle Beteiligten einfach nur schade.
Nun, hier kommen wir nicht zusammen. Warum sollte die Gesellschaft einzelne in der Haustierhaltung unterstützen? Erschließt sich mir wirklich nicht.


Wichtig wäre allerdings in meinen Augen, Sonderregelungen für Tierschutz und TH zu ermöglichen.

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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von rübe »

Wie schon gesagt wurde, muss man glaube ich von der Annahme wegkommen, dass irgendwelche Berufe eine reine „Berufung“ sind - primär will sowohl der KFZ-Mechaniker als auch der Schreiner und ebenso der Tierarzt damit sein Leben finanzieren. Und jeder dieser Berufe kann auch „Berufung“ sein. Dass manche Berufe eine lange und teure Ausbildung, eine hohe Verantwortung und auch eine erhebliche emotionale Belastung nach sich ziehen, darf man auch nicht vergessen. Dass zuletzt Tierkliniken geschlossen oder verkauft wurden, fast nur noch Frauen Tiermedizin studieren und dann Teilzeit in Praxen arbeiten möchten (ohne Dienste) und es kaum noch Kliniken mit Not- und Wochenend-Diensten gibt, zeigt ja, wie wenig erstrebenswert der Beruf ist und dass damit zuletzt kein Geld zu verdienen war. Mein Pferde-Tierarzt tut mir echt leid, dessen Leben möchte ich nicht geschenkt haben, freie Wochenenden hat er kaum. Soviel zur Work-Life-Balance. Ich bin daher froh über die Gebührenerhöhung, da ich hoffe, dass damit der Beruf Tierarzt wieder interessanter wird - Motivation kommt halt auch über das Geld. Ich möchte nicht mit einer schwerkranken Katze stundenlang rumfahren müssen, dann zahle ich lieber eine anständige Rechnung (und habe auch alle meine Tiere zumindest Op-versichert). Ein Auto ist auch teuer, die Reparaturen kommen immer, wenn man sie nicht gebrauchen kann und der KFZ-Werkstatt würde man nicht vorwerfen, dass sie unethisch handelt, wenn sie eine Rechnung stellt :nix: . Viele Praxen bieten ja auch Ratenzahlung an. Natürlich ist das für den Tierschutz eine schwierige Situation, aber die Tiermedizin wird halt auch immer qualifizierter und spezialisierter, das macht es natürlich nicht billiger. Ich würde für jedes junge Tier, das ich mir zukünftig anschaffe, auch in jedem Fall eine Vollversicherung abschließen :yes: .
Ich glaube, dass einige Tierärzte auch nach Rechnungsstellung dann im Tierschutz an den entsprechenden Verein spenden, um die Kosten im Rahmen zu halten - um die Rechnung kommen sie ja wegen der GOT nicht herum.
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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von Soenny »

rübe hat geschrieben:
So 21. Mai 2023, 00:07
Natürlich ist das für den Tierschutz eine schwierige Situation, aber die Tiermedizin wird halt auch immer qualifizierter und spezialisierter, das macht es natürlich nicht billiger. Ich würde für jedes junge Tier, das ich mir zukünftig anschaffe, auch in jedem Fall eine Vollversicherung abschließen :yes: .
Trotzdem bleibt eine Kastra eine Kastra, was hat sich denn da groß geändert? Die kleinen Vereine, die tagtäglich draußen sind, Katzen fangen und versuchen dem Kittenelend ein Ende zu machen können das bald nicht mehr leisten. Dazu kommt, dass fast niemand mehr bereit ist, ein paar Euro zu geben, weil die meisten Leute selber nichts haben oder nur die großen Vereine "gesehen" werden, weil die entsprechend Aufwand betreiben können, um aufzufallen. Klar war für die TÄ sicher eine Erhöhung nötig, wie das in jedem anderen Berufsfeld auch ist, aber gerade für den aktiven Tierschutz müßte es eine andere Regelung geben, mehr staatliche Unterstützung oder auf Kommunaler Ebene.
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Annette
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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von Annette »

rübe hat geschrieben:
So 21. Mai 2023, 00:07
Dass zuletzt Tierkliniken geschlossen oder verkauft wurden, fast nur noch Frauen Tiermedizin studieren und dann Teilzeit in Praxen arbeiten möchten (ohne Dienste) und es kaum noch Kliniken mit Not- und Wochenend-Diensten gibt, zeigt ja, wie wenig erstrebenswert der Beruf ist und dass damit zuletzt kein Geld zu verdienen war.
Ob eine Klinik geschlossen werden muss oder erfolgreich expandiert hängt viel mit der Klinikleitung zusammen, ich sehe das an "meiner" TK. Da haben sich vor 20 Jahren zwei junge, enthusiastische TÄ zusammengetan, die ganz unten angefangen haben, anfangs selbst nach Praxisschluss ihre Praxis putzten und heute eine der bundesweit erfolgreichsten Kliniken führen. Dazu gehört eine gehörige Portion Intelligenz, Risikobereitschaft, ein cleveres Konzept und auch ein bisschen Lächeln der Fortuna. Aber auch sie sind auf die GOT Erhöhung angewiesen, denn ohne die gäbe es bald keine TÄ mehr, die wollen wie alle anderen von ihrem Beruf leben, was in meinen Augen mehr als legitim ist.
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Soenny hat geschrieben:
So 21. Mai 2023, 07:03
Trotzdem bleibt eine Kastra eine Kastra, was hat sich denn da groß geändert?
Doch schon einiges, früher war gab es bei den Kätzinnen keine lapradoskopische Kastra, heute ist sie schon Standard. Dafür brauchen die TÄ aber auch eine endoskopische Ausbildung, früher musste man "nur" den Bauch aufschneiden.
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Re: Tierärzte unter Druck - Doku auf arte

Beitrag von Soenny »

Das ist dann aber schon echt lange her. Alle meine Katzen, die ich seit 1985 selber hatte, wurden minimal invasiv kastriert, kann natürlich sein, daß sich die Narkose komplett geändert hat, keine Ahnung.
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