TSV und ihr Umgang mit FIV

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Hausdrachen
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TSV und ihr Umgang mit FIV

Beitrag von Hausdrachen »

Mich beschäftigt das...

Es ist gut, dass auf FIV und vorallem FeLV getestet wird. Aus meiner Sicht ist mindestens ein Schnelltest auf FeLV unerlässlich, wirkliche Sicherheit hat man nur mit einem zusätzlichen PCR-Test nach strikter Quarantäne nach - habs vergessen - 4 oder 6 oder 8 Wochen.
FIV dagegen ist bei friedlichen, kastrierten Tieren nach meiner Ansicht nur dahingehend wichtig, dass man weiß, dass das Tier nicht mehr in ungesicherten Freigang sollte, da draußen Revierkämpfe nie ausgeschlossen werden können und es um das Immunsystem des FIVerlings nicht sonderlich gut bestellt ist und man Infekte ggf. sofort stärker bekämpfen sollte. Während man bei einem negativen Tier vielleicht erstmal was homöopathisches versuchen und etwas abwarten kann (je nachdem, wie sehr Katz in den Seilen hängt natürlich). Eine Ansteckung in einer friedlichen Wohnungskatzengruppe ist aber mW nahezu ausgeschlossen.

Inzwischen gibt es auch im Inland viele Vereine, die standardmäßig testen, viele tun es aber nicht. Katzen aus dem Ausland kenne ich dagegen nur mit Test. Und da gibt es diverse Vereine, die in gemischte Gruppen vermitteln. Wobei ich bisher immer nur davon gelesen habe, dass ein positives Tier zu negativen dazu kann. Aber natürlich muss man es nicht an die große Glocke hängen, wenn man bereit wäre, wissentlich ein negativ getestetes Miez in eine Gruppe mit einem FIVerling zu vermitteln, auch wenn man das vielleicht nicht per se ausschließt. Wäre auch inkonsequent, wenn man ein positives Tier zu negativen Bestandskatzen vermittelt nach dem Motto: Deine Katzen, deine Entscheidung, nicht unser Problem. Und andersherum dann aber nicht.

Aber: ich habe es bisher noch nicht erlebt, dass irgendwer ein Gesundheitszeugnis der Bestandskatzen sehen wollte. Habe aber bei (einigen wenigen) Anfragen, bei denen ich erstmal vorgefühlt habe, ob man zu einem positiven Tier vermittelt, eine Abfuhr erhalten. Ich hätte es auch einfach verschweigen können...

Bevor der FIVerling einzog (versehentlich seitens des Vereins) hatte ich wissentlich FIV+ Kater angefragt und da auch ne Abfuhr erhalten, weil man nur zu positiven vermittelte.

Ich kenne diverse gemischte Gruppen, in denen auch nach Jahren keine Ansteckung anderer Katzen nachweisbar war.
Warum pochen immernoch so viele Vereine darauf, dass positive nur zu positiven Tieren dürfen (und sich dabei dann auch noch auf die Ehrlichkeit der Leute verlassen bzw. darauf, dass die überhaupt wissen, ob ihre vorhandenen Katzen negativ sind)? Ich verstehe es nicht. Oder bin ich einfach zu fahrlässig?
Wohlgemerkt, ich spreche ausschließlich von FIV, nicht von FeLV!
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Tiedsche
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Re: TSV und ihr Umgang mit FIV

Beitrag von Tiedsche »

Warum pochen immernoch so viele Vereine darauf, dass positive nur zu positiven Tieren dürfen (und sich dabei dann auch noch auf die Ehrlichkeit der Leute verlassen bzw. darauf, dass die überhaupt wissen, ob ihre vorhandenen Katzen negativ sind)? Ich verstehe es nicht. Oder bin ich einfach zu fahrlässig?
Nein, ich denke nicht, dass du fahrlässig bist.
All deine Argumente würde ich genau so übernehmen.
Zuletzt hatte ich mit dem Tierheimmitarbeitern die selbe Diskussion, weil ich ja nie passende Tiere gefunden habe und die Fiverlinge meine Chancen erhöht hätten.
Sie vermitteln nicht in gemischte Gruppen, fertig :schwindlig:
Es gibt aber viele Vereine, die auch gemischt vermitteln in passende, weil sehr soziale und friedliche Gruppen und der Neuzugang muß natürlich ebenfalls Pazifist sein.
Und das ist tatsächlich der einzige Fakt, der mir (als Vermittlerin) wichtig wäre: Erfahrene Menschen, die Katzen gut einschätzen können und wo das Risiko gegen Null geht, dass die Katzen sich wirklich richtig aggro prügeln Als Tierheim-mitarbeiter würde ich auch nicht irgendwem eine Fivkatze mitgeben, weil ich weder seine Erfahrung einschätzen könnte, noch sicher weiß, dass die Katze nicht doch in den Freigang gelassen wird.und ob die tierärztliche Versorgung paßt...
Man kann zwar den Leuten immer nur vor den Kopf gucken, aber da muß man bei der Vermittlung doppelte Sorgfalt walten lassen. Viele Menschen nicken alles ab und tun dann das Gegenteil.

Und natürlich ist es sinnvoll die eigenen Katzen zu testen, wenn man ein getestetes Tier haben möchte. :cool: wobei das bei Freigang sinnlos ist, aber...in Freigang dürfen/sollen Fiverlinge eh nicht.
Als Vermittler kann man das auch nicht verlangen, weil kostet Geld und andere Vereine verlangen das ja nicht.

Eigentlich ein Problem ohne Problem, wo sich dann aber doch Probleme auftun.

edit: Wenn man überlegt wie lange Menschen, die HIV positiv waren in allen Bereichen des Alltags gemieden und gefürchtet waren muß man sich nicht wundern, dass FIv-Katzen für viele auch ähnlich misstrauisch beäugt werden, weil das Ansteckungsrisiko für sie nicht so richtig einschätzbar ist, wenn man sich da nicht beliest.
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Re: TSV und ihr Umgang mit FIV

Beitrag von Schnurr13 »

Ich finde es für mich persönlich wichtig zu wissen, dass die beiden "alten" FIV negativ sind, damit ich sie zum Schutz des FIVies impfen kann. Deshalb habe ich die Jungs testen lassen bevor Lemmy einzog. Ich habe auch noch nie gehört, dass ein Tierheim einen Test für Bestandstiere sehen wollen.

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Re: TSV und ihr Umgang mit FIV

Beitrag von Hausdrachen »

Tiedsche hat geschrieben:
Di 13. Jun 2023, 17:39

Und das ist tatsächlich der einzige Fakt, der mir (als Vermittlerin) wichtig wäre: Erfahrene Menschen, die Katzen gut einschätzen können und wo das Risiko gegen Null geht, dass die Katzen sich wirklich richtig aggro prügeln Als Tierheim-mitarbeiter würde ich auch nicht irgendwem eine Fivkatze mitgeben, weil ich weder seine Erfahrung einschätzen könnte, noch sicher weiß, dass die Katze nicht doch in den Freigang gelassen wird.und ob die tierärztliche Versorgung paßt...
Man kann zwar den Leuten immer nur vor den Kopf gucken, aber da muß man bei der Vermittlung doppelte Sorgfalt walten lassen. Viele Menschen nicken alles ab und tun dann das Gegenteil.
Keine Frage, ein verantwortungsbewusster Umgang damit gehört auf beiden Seiten dazu. Was in der Praxis sicherlich nicht soo einfach ist, aber ich denke schon, dass man z. B. einen Anfänger von einem erfahrenen Katzensklaven unterscheiden kann.
edit: Wenn man überlegt wie lange Menschen, die HIV positiv waren in allen Bereichen des Alltags gemieden und gefürchtet waren muß man sich nicht wundern, dass FIv-Katzen für viele auch ähnlich misstrauisch beäugt werden, weil das Ansteckungsrisiko für sie nicht so richtig einschätzbar ist, wenn man sich da nicht beliest.
Und das macht mich so wütend. Während einige Vereine sehr aufgeschlossen sind und auch aktiv versuchen, Vorurteile abzubauen und aufzuklären, dass FIV eben keine Katastrope und auch kein (zeitnahes) Todesurteil ist, tragen andere dazu bei, dass FIVerlinge weiterhin in der Kategorie "Finger weg" möglichst noch alleine im Käfig ihr Dasein fristen müssen.
Schnurr13 hat geschrieben:
Di 13. Jun 2023, 19:52
Ich finde es für mich persönlich wichtig zu wissen, dass die beiden "alten" FIV negativ sind, damit ich sie zum Schutz des FIVies impfen kann. Deshalb habe ich die Jungs testen lassen bevor Lemmy einzog. Ich habe auch noch nie gehört, dass ein Tierheim einen Test für Bestandstiere sehen wollen.

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Also hast du auch eine gemischte Truppe. :biggrin: Trotz FIV für Lemmy entschieden oder FIVie gesucht und Lemmy gefunden?
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Re: TSV und ihr Umgang mit FIV

Beitrag von Schnurr13 »

Hausdrachen hat geschrieben:
Sa 17. Jun 2023, 15:33

Also hast du auch eine gemischte Truppe. :biggrin: Trotz FIV für Lemmy entschieden oder FIVie gesucht und Lemmy gefunden?
Ich habe nach nummer drei (sollte eigendlich ein Lackfellchen sein) gesucht.
Lemmy tauchte zu der Zeit gerade bei Taskali auf und war noch nicht getestet. Als dann der positive Test kam, hatte ich mich schon ein wenig belesen und war nicht mehr sooo geschockt. Die Herren hatte ich zeitgleich zu Lemmy testen lassen, denn da sie ja vom Vermehrer bzw. Bauern sind, gab es ja noch keinen Test. Hätte ja sein können, dass ich Fiv schon im Haus habe ohne es zu wissen. Aufgrund des positiven Testes brauchte ich ein wenig mehr Zeit für eine Entscheidung. Das Resultat, liegt gerade neben mir auf dem Sofa und lässt sich den Bauch kraulen.
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Re: TSV und ihr Umgang mit FIV

Beitrag von Hausdrachen »

Schnurr13 hat geschrieben:
So 18. Jun 2023, 08:51
Aufgrund des positiven Testes brauchte ich ein wenig mehr Zeit für eine Entscheidung. Das Resultat, liegt gerade neben mir auf dem Sofa und lässt sich den Bauch kraulen.
Ich war mir nicht mehr sicher, ob Lemmy von Taskali kam. Aber es war so. Erinnerung doch richtig.
Klingt, als hättest du deine Entscheidung nicht bereut. So soll das. :biggrin:
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Ninabella
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Re: TSV und ihr Umgang mit FIV

Beitrag von Ninabella »

Allein durch die Aufklärung der Foren haben erst mein Ex Mann und anschließend ich selbst uns für Djeby, FIV + , von Taskali entschieden. Alle Bestandskatzen waren FIV -.

Leider liegt Djeby nicht mehr bei mir auf der Couch, sondern bei meiner Freundin im Garten :heul: . Sie hatte ein Lymphom und das hatte nichts mit ihrer FIV zu tun.

Ich habe eine sehr soziale Truppe und würde jederzeit wieder ein FIVie aufnehmen.

Mara und Feli (lebt jetzt bei meinem Ex) waren ursprünglich die Bestandskatzen. Die Katzenhilfe Zakynthos fragte nicht nach, ob Jessie - negativ getestet - zu getesteten Katzen zieht. Bei Taiga habe ich die Tests verlangt und hätte aus Unwissenheit vermutlich zu FIV + nein gesagt. Bei FeLV sowieso. Ich weiß nicht mehr genau, ob nach den Bestandskatzen gefragt wurde :nix:

Erschreckend finde ich aber, dass in fast allen Tierheimsendungen (TSEZ, etc.) immer gepredigt wird, FIVies nur zu FIVies oder direkt in Einzelhaltung. Ein Grund, warum ich diese Sendungen fast nicht mehr gucke.
Liebe Gruesse

Alex mit Mara, Jessie, Taiga & Sternchen Djeby
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Re: TSV und ihr Umgang mit FIV

Beitrag von Hausdrachen »

Ninabella hat geschrieben:
So 18. Jun 2023, 16:00

Die Katzenhilfe Zakynthos fragte nicht nach, ob Jessie - negativ getestet - zu getesteten Katzen zieht.
Bei den Zante-Leuten weiß ich, dass sie in gemischte Gruppen vermitteln, wenn es um FIV geht. Die gehören zur aufgeklärten Riege. ;-)

Ansonsten scheint es aber insgesamt so zu sein, dass man sich drauf verlässt, dass keiner auf die Idee kommt, eine negative Katze wissentlich zu Leukies zu setzen. Was hoffentlich auch wirklich niemand tut.
Erschreckend finde ich aber, dass in fast allen Tierheimsendungen (TSEZ, etc.) immer gepredigt wird, FIVies nur zu FIVies oder direkt in Einzelhaltung. Ein Grund, warum ich diese Sendungen fast nicht mehr gucke.
Geh mir weg mit solchen Sendungen. Ich bin da schon heilfroh, wenn wenigstens erwähnt wird, dass mindestens Kitten und Jungkatzen nicht in Einzelhaltung sollten. Ob es dann bei der Vermittlung beachtet wird, steht nochmal auf einem ganz anderen Blatt.
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Re: TSV und ihr Umgang mit FIV

Beitrag von Jana »

Wir würden auch FIV+ Katzen zu FIV- Katzen vermitteln. Solange sie alle sozial sind und man nicht mit Beißereien rechnen muss, sehen wir da auch kein Problem drin. Allerdings hatten wir die letzten Jahre auch keinen FIV+ Fall (außer Mia, die aber direkt in die gemischte Handicat-Gruppe eines Vereinsmitglieds gezogen ist wegen akuter Verliebtheit).


Wir haben uns nur ein einziges Mal Testnachweise zu FeLV zeigen lassen. Wenn das ursprüngliche Partnertier jung gestorben ist, fragen wir nach der Ursache. In dem Fall hatte die Besitzerin sogar schon testen lassen und wir haben sie gebeten, nochmal nachzutesten.
Dass ihre Katze an Leukose gestorben ist, hatte sie damals sehr erschüttert, weil sie nicht mal wusste, dass sie FeLV+ war.

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Re: TSV und ihr Umgang mit FIV

Beitrag von Schnurr13 »

Habe ich nur das Gefühl, oder tut sich da nach und nach was mit der Aufklärung? Vor 10 Jahren war FIV noch ganz "furchtbar" mittlerweile habe ich das Gefühl, dass die Menschen aufgeklärter sind. Oder täuscht das, weil ich in meiner Blase unterwegs bin?
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Re: TSV und ihr Umgang mit FIV

Beitrag von Hausdrachen »

Schnurr13 hat geschrieben:
Do 24. Aug 2023, 10:00
Vor 10 Jahren war FIV noch ganz "furchtbar" mittlerweile habe ich das Gefühl, dass die Menschen aufgeklärter sind. Oder täuscht das, weil ich in meiner Blase unterwegs bin?
Tja, da wir ja in einer ähnlichen Blase hängen - keine Ahnung. Ich teile diesen Eindruck in Foren auf jeden Fall. Denke aber, dass es "da draußen" immernoch genug Menschen gibt, die noch nie was von FIV und FeLV gehört haben.

Ist jetzt nicht ganz das Thema, aber ich habe ne Kollegin, die schon seit vielen Jahren Tierschutzkatzen hat, welche sie nachwievor jährlich impfen (RCP) lässt und neulich erzählte sie mir ganz stolz, dass ihr TA jetzt vor einer Zahn-OP röntgt. Nein, es ging nicht um dentales Röntgen. Inhalanarkose natürlich auch Fehlanzeige...
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Re: TSV und ihr Umgang mit FIV

Beitrag von Panther »

Bei uns werden Fiverlinge generell auch zu negativ getesteten Tieren vermittelt.

Wir verlangen keinen Nachweis darüber, ob vorhandene Tiere getestet sind.
Man erklärt im Gespräch - wer keine Ahnung hat lässt danach eigene Tiere dann doch eher testen.

Allgemein muss man - manchmal - unterscheiden wie und wohin man Fiverlinge vermittelt.
Eine FIV+ Katze gebe ich nicht in Einzelhaltung wenn sie sozial ist.
Gerne vermittelt man zwei gemeinsam oder eben Eine(n) als Zweittier. Wie andere Katzen auch.
Aber wer adoptiert schon direkt zwei FIV+
Das gibt es - aber eher selten…

Allerdings muss man bedenken:
Wieviele Jahre !!! lebt das Tier bereits ohne eine einzige Anfrage im (ausländischen) Tierheim ?
Die Unterbringung dort ist in den meisten Fällen nicht mit hier gleichzustellen.
Und oft sitzen sie deshalb über Jahre!!! in winzigen Käfigen. Nicht überall - manche haben extra Gehege für sie.

Ist es evtl die einzige Chance auf sein eigenes Zuhause ? Dann macht man gern mal Abstriche und vermittelt einen Fiverling - genauso wie einen anderen Langzeitinsassen - eben doch mal in Einzelhaltung.
Bevorzugt wird dann ein Mehrpersonenhaushalt und evtl sind auch Kinder da, die sich gern mit dem Tier beschäftigen.
Eben WEIL kaum jemand nach Fivis fragt !

Jemand der nur eine Katze möchte (oder nur eine Katze halten darf?) kann einen Fivi gut zu einem Hund dazu nehmen.

Das klappt meist wunderbar - ebenso wie gesunde Katzen, die mit anderen Artgenossen aufgrund negativer Erlebnisse oder früherer Einzelhaltung gar nicht zurechtkommen.
Manche Katzen haben früher mit Hund gelebt - finden die Klasse aber andere Katzen doch nicht …

Auch ist das für Interessenten oft besser für sie selbst:
Sie können keinen Freigang geben - finden das aber eigentlich wichtig !!
Bei Fivis wissen Sie dann, dass die eh nicht raus dürfen - das beruhigt beim Kompromiss Wohnungshaltung.
Da haben diese Katzen ihre große Chance.

Und manchmal kommt nach einer Weile der Ruf nach einer zweiten FIV+ Katze zur Gesellschaft.
Ab da wird ein Zweittier gehalten. Der erste Fivi hat damit evtl. schon den Weg für weitere Fivis geebnet …


Umgekehrt hatten wir das auch schon:
Ausgewählt wurde eine Katze negativ getestet zum Erstkater.
Dieser wurde freiwillig von der Interessentin vorab getestet - mit dem für sie niederschmetternden Ergebnis er sei tatsächlich ein Fiverling.

Sie wusste eigentlich nicht viel darüber, googelte und war völlig durcheinander. Sie war der Annahme die Katze von uns nicht zu bekommen.
Ihr Kater könne was übertragen und die Neue anstecken?
Nach einem langen Telefonat - in dem die Tränen wieder trockneten - war sie etwas beruhigter und die gewählte Katze ist auch dort eingezogen.

Fivis haben es nach wie vor sehr schwer.
Vereinzelt werden auch direkt in Spanien oder anderswo Fivis oder auch Leukis vermittelt - aber doch nur wenige.

Allgemein sind auch Fivis tatsächlich leichter zu vermitteln, wenn sie bereits in D auf einer PS sind.
Viele wollen Tiere vorher sehen.
Bei uns geht das nicht - Anfragen halten sich grad generell in Grenzen …

Aber manchmal entscheidet sich jemand für einen Fivi mehr (2 statt 1) wenn die Person eben die PS besuchen kann oder diese sogar kennt ;-)
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Re: TSV und ihr Umgang mit FIV

Beitrag von Hausdrachen »

Panther hat geschrieben:
Do 24. Aug 2023, 11:40
Bei uns werden Fiverlinge generell auch zu negativ getesteten Tieren vermittelt.
Dann bezieht sich das "nur zu positiven" in diesem Satz auf Calici?
Leider wurde Cillian zudem noch Fiv und Calici positiv getestet und sollte daher nur in Einzelhaltung oder zu anderen positiven Katzen ziehen.
Nee, wohl nicht, denn bei Agara steht das gleiche.
Heißt das, ihr gehört zu den Vereinen, die nicht klar kommunizieren, dass sie zu negativen Tieren vermitteln? Warum? Ist kein Vorwurf, ich würde es gern verstehen...
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Re: TSV und ihr Umgang mit FIV

Beitrag von Panther »

Für die Gallery und die Texte bin ich nicht zuständig.
Die haben auch schon variiert in der Vergangenheit.
Zudem steht dort nur „sollte“ nicht „wir vermitteln ausschließlich“

Fakt ist ja:
Kaum jemand nimmt einfach so eine irgendwie doppelt positiv getestete Katze wie diesen Kater.

Es ist - ganz ehrlich meine Meinung - völlig egal was da drunter steht.
Hat das Tier einen „Makel“ wie Fiv, Leukose oder Calici oder Diabetes -
wird jemand es ganz genau deswegen anfragen !
Weil man einem Tier helfen möchte und WEIL man mit der Diagnose vertraut ist und evtl. ein zweites Tier mit derselben Problematik sucht.

Oder jemand fragt aus totaler Unwissenheit heraus an, weil der Person ein Tier besonders gefällt.
Das liest man dann bereits so in der Anfrage oder es wird direkt beim ersten Gespräch glasklar.


Je mehr da steht - je mehr man drumrum schreibt - um so komplizierter wird es.

Erfahrene Menschen wissen was es bedeutet ein positives oder sonst irgendwie auffälliges Tier aufzunehmen.
Menschen ohne Hintergrundinfo verwirrt das alles eher und sie hören lieber im Gespräch genauer hin oder hinterfragen nochmal. Was völlig OK ist.

Es fragt kaum jemand mit negativ getesteten Tieren ganz bewusst einen Fiverling an.
Vorhandene Tiere sind ja getestet worden um das auszuschließen. Man sucht dann auch wieder nach negativ Getesteten…

Ich hatte das jedenfalls mit einer bewussten Anfrage genau einmal.
Und die Anfrage war damals ja wirklich mehr als sehr gut ! und schien auch ganz toll passend.
Passte halt von den Charakteren dann eben doch nicht …
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Re: TSV und ihr Umgang mit FIV

Beitrag von Hausdrachen »

Panther hat geschrieben:
Do 24. Aug 2023, 14:41

Zudem steht dort nur „sollte“ nicht „wir vermitteln ausschließlich“
Das ist richtig, aber aus meiner Sicht Wortklauberei. ;-) Nach den Erfahrungen, die ich gemacht habe, hätte ich es mir anhand des Vermittlungstextes erspart, bei euch anzufragen, ob ihr positiv zu negativ vermittelt.
Es fragt kaum jemand mit negativ getesteten Tieren ganz bewusst einen Fiverling an.
Vorhandene Tiere sind ja getestet worden um das auszuschließen. Man sucht dann auch wieder nach negativ Getesteten…
Tja, ich schon. Und nur Absagen... Nun gibt es aber schon einen FIVerling hier (der angeblich negativ getestet war, sein Impfausweis sagte aber was anderes und der Nachtest hats bestätigt), da kann sich keiner mehr quer stellen.
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Re: TSV und ihr Umgang mit FIV

Beitrag von Panther »

Ich persönlich lege nicht mehr jedes geschriebene Wort auf die Goldwaage :cat-D: Bei keinem Verein.

Auch ich hab da durchaus schon so manche Erfahrung gemacht ;)
Ist auch nicht bös’ gemeint - ich mag z.B. keine Vereine die sich überhaupt nicht auf eine Anfrage melden oder per Mail um ein Telefonat bitten - ohne Angabe von einer Nummer und ohne mich dann anzurufen.

Irgendwas findet sich immer wenn man danach sucht.

Andersrum kann man aber doch durchaus - egal wo - anfragen ? Das kostet nichts und bringt mich meiner Wunschkatze dann näher. Wenn man dann auf sture Vermittler trifft ist es schwer - klar.
Wobei ich mir nicht vorstellen kann, wo das Risiko für einen Verein liegt, der eine solche Vermittlung (FIV+ zu FIV-) ablehnen würde.
Das einzig Mögliche ist eine FIV Übertragung zum bereits vorhandenen Tier.
Dieses Risiko trägt ausschließlich die adoptierende Person - nicht der Verein, da im Vorfeld ja bekannt war, dass FIV+ vorliegt.

Allerdings habe ich auch eine Familie kennengelernt die Fivis aufnahm.
Gesicherter Garten - in mehrere Abschnitte geteilt/unterschiedlich abzugrenzen. Das war klasse !
Sie hatten Katzen von einem Verein bekommen der auf Freigang bestand !! Der Garten reiche nicht aus !
Das wurde mir von der Familie am Telefon so erläutert !

Sie hatten Interesse an meiner damaligen Pflegemiez und vorab schon befürchtet auch wir würden den Garten ablehnen … was natürlich Quatsch war.
Sie haben aber trotzdem angefragt !

Problem war eher der niedrige Zaun vom Nachbarn an einer Stelle - der hatte nen großen Hund und meine Miez Panik vor Hunden. Ich hatte vorgeschlagen den Holzstapel (Treppe) zu verlagern, da jede Katze da rüber marschieren kann. Zusätzlich den Zaun dort noch erhöhen.
Es scheiterte nur an der Fahrt damals und die Miez kam anderweitig gut unter.
Die Familie hat damals auch aufgehört für diesen Verein VK‘s zu machen - sie konnten das mit dem generellen! Freigang so nicht akzeptieren.

Es gibt auch Interessenten die wollen ein Nein nicht akzeptieren - auch wenn es gut begründet ist!
Eine Interessentin hat mal bei mir um eine Katze gekämpft - die Katze, keine andere …
Sie hat wirklich begründet, erklärt und alles versucht - das Nein stand!
Sie bekam eine Absage - und nach ca 3 Wochen hatte sie dann eben doch die Bedingung geändert - die wichtig war um die Katze zu bekommen!
Ich bekam plötzlich Bilder - und sie natürlich auch sofort eine Zusage von mir. Sie hat sich so gefreut …

Es gibt auch kranke Katzen - doppelt positiv, die brauchen ein Zuhause - eine einzige Person fragt die Katze an - ein Wunder quasi !
Den Platz ablehnen kann man immer wenn es unpassend scheint.
Aber man muss auch den Menschen zuhören können und evtl. ist genau das eben doch der Platz, wo das Tier hin gehören kann.
Es gab z.B. nach langen Gesprächen eine Zusage für ein krankes Tier.
Man meldete sich aber halt dann doch nicht mehr …
Man reagierte einfach nicht auf WA und Anrufe…
Der Vertrag wurde nie zurückgesandt, die Gebühr ging nicht ein.
Weil eben doch wieder mal alles zu unüberlegt war ???
Die Vermittlerin hatte viele Telefonate vorab geführt und Fragen geklärt. Sinnlos …

Es gibt auch immer wieder Katzen die anders vermittelt werden als man das erwartet.
Anders als es die richtige „Norm“ für viele Katzenmenschen ist.
Die Normalität ist immer klar - keine Einzelhaltung, keine kranken Tiere zu Gesunden, möglichst nur gleichaltrig.
Wichtiger ist jedoch die Anzahl der Tiere und deren Charakter/Sozialverhalten sowie die Wohnverhältnisse, die Personenzahl, die Dauer des Alleinseins des Tieres bei Abwesenheit.

Jede Anfrage ist anders. Jede Person hat andere Lebensbedingungen. Das Tier muss dazu passen.
Man kann generell immer über alles reden und alle Beteiligten sollten offen bleiben für ein Gespräch und nicht im Vorfeld alles ablehnen.

Fragt die Wunschkatze generell einfach an - schreibt kurz was aussagekräftiges in der Anfrage dazu und klärt dann direkt im persönlichen Gespräch eigene Fragen und beantwortet auch Gegenfragen des jeweiligen Vereins.


Das Wichtigste ist die Katze - für diese soll es passen im neuen Zuhause.
Der Verein zieht nicht mit ein ;)
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Re: TSV und ihr Umgang mit FIV

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Panther hat geschrieben:
Sa 26. Aug 2023, 09:11
Das Wichtigste ist die Katze - für diese soll es passen im neuen Zuhause.
Ganz genau. Und das passende Zuhause verhindern manche Vereine aktiv von vornherein, das ist es, was mich so ärgert.
Aber klar, alles nur Menschen. Vermittler und Adoptanten machen natürlich ihre Erfahrungen, die dann irgendwie prägen...
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