ANDROSREISE OKTOBER 2021 - Kapitel 6: Reisekatzen im Gepäck
Im letzten Kapitel stellen wir nun endlich die Reisekatzen vor!
Wie bei jeder Reise haben wir einen Plan dafür, welche Katzen diesmal die Chance auf ein behütetes Für-Immer-Zuhause in Deutschland bekommen sollen. Diesen Plan brauchen wir auch, denn die Katzen müssen bereits vorher auf die Reise vorbereitet werden.
Leider gibt es immer mehr Katzen als Plätze im Flugzeug. Auch deshalb ein Plan, um eine Auswahl zu treffen, welche Katzen auf der Liste vorn stehen dürfen. Das allerdings macht uns immer das Herz schwer, denn das bedeutet auch, Katzen auf der Liste nach hinten zu schieben, in der Hoffnung, dass sie beim nächsten Mal mitkommen können...
REISEKATZE AMY
Eine solche Katze, die oft zurücktreten musste, ist unsere Amy. Sie sollte schon lange in Deutschland sein, denn ihre Ohren wurden immer stärker von der Sonne angegriffen. Aber immer kam ein neuer Notfall dazwischen, dem wir Vorrang einräumen mussten. Sei es Alissa mit ihrem steifen, nach einem Bruch verkrüppelt zusammengewachsenen Bein. Sei es Cosy mit mehrfachem Kieferbruch. Sei es Kitty mit immer wieder anschwellendem Auge trotz mehrfacher Operationen...
Diesmal aber war es soweit! Wir konnten unserer griechischen Freundin A. (2), die sie und andere Katzen an ihrem Haus versorgt, wenn sie auf Andros weilt, die schöne Nachricht überbringen, dass Amy auf die Reise vorbereitet werden kann! Ihre Freude darüber könnt Ihr Euch bestimmt vorstellen; auch sie hoffte ja schon lange auf Amys Ausreise! Kastriert wurde Amy bereits im Juli 2017, und wer weiß, wann sie dort das erste Mal auftauchte!
Amy bezog somit den kleinen, separaten Raum neben der Küche. Sie war von Anfang an neugierig und gar nicht scheu.
REISEKATER KLAUSI
Klausi (
@Verosch) gehört noch nicht lange zum Clan der Androskatzen. Er wurde erst am 30. Juli diesen Jahres kastriert. An der Futterstelle haben wir ihn vorher nicht bewusst wahrgenommen, aber vielleicht huschte er ein paar Wochen zuvor schon mal durchs Bild, wenn die Griechen uns Fotos sandten.
Als Miriquidius ihn im Sommer diesen Jahres zur Kastration brachte, stellte sich bei ihm so ein merkwürdiges Bauchgefühl ein. Inzwischen kennen wir die Androskatzen und ihr Verhalten an den Futterstellen recht gut. Und Klausi benahm sich irgendwie anders...
Daher kurze Abstimmung zwischen den beiden Vorständen: Wir vertrauen dem zweiten Vorstandsbauch und lassen Klausi schon gleich bei der Kastration testen, damit er gegebenenfalls einen Reisekatzenstatus bekommt.
Das Bauchgefühl trog nicht - Klausi wurde FIV-positiv getestet (und FeLV zum Glück negativ). Auf der damaligen Reise waren die Plätze allerdings schon vergeben, und er muss ja auch vorher reisefertig gemacht werden. Doch als Klausi dann anfing zu schnupfen, war die Entscheidung klar: Ein FIV-Kater, der schon im milden Herbst Schnupfen hat, muss vor dem Winter dort weg!
Klausi nahm deshalb jetzt Quartier im zweiten Separée der Ferienwohnung. Ein drolliger kleiner Kerl! Sobald der Reisende den Raum betrat, wurde katerhaft standesgemäß gefaucht. Um dann aber sofort zum mitgebrachten Futterteller zu eilen...
Geschützt, aber mit gutem Rundumblick wude dieser kleine Tisch sein Lieblingsplatz:
REISEKATZE CHIONOULA
Chionoula ist wie Amy eine "Ohrenkatze". Insbesondere weiße Katzen leiden sehr unter der südlichen Sonne. Chionoula lebte bei S. und wurde bereits im Dezember 2017 kastriert. Auch bei ihr verschlechterte sich der Zustand ihrer Ohren schleichend, aber unaufhaltsam. Als es im letzten Sommer allerdings drastisch schlimmer wurde und selbst Sonnencreme für Babys mit sehr hohem Lichtschutzfaktor nichts mehr half, stand auch hier die Entscheidung fest, dass sie auf Andros keinen weiteren Sommer mehr verbringen soll.
Obwohl sie schon Jahre bei S. lebte, war Chionoula recht vorsichtig dem fremden Reisenden gegenüber und zog sich lieber still zurück. Das Bad war daher für ihren Aufenthalt gut geeignet.
Somit konnten alle drei Reisekatzen bestens voneinander separiert auf die Ausreise warten. Das ist ein sehr wichtiger Aspekt auf unseren Reisen!
Denn wenn sie ins Ferienhaus kommen, haben alle Katzen zwar ihren FIV- und FeLV-Test hinter sich, doch das sind dort natürlich nur Schnelltests, wenn nicht beispielsweise wegen einer vorherigen größeren Operation ein Blutbild angefertigt wurde. Und ob die Katzen lästige Untermieter wie Giardien an Bord haben, ist anfangs natürlich unklar - und auch hier ist es bestenfalls ein Schnelltest.
Chionoula verkrümelte sich entweder in der Box oder hinter dem Klo. Für Leckerlies allerdings kam sie augenblicklich aus ihrem Versteck! Wie man sieht, wurde es höchste Zeit, sie mitzunehmen.
Und wie bei jeder Reise kam nun auch hier der Moment für die Abschiedsrunde an den Futterstellen.
Futterstelle 1
Dort war leider nicht viel los, so dass zwar Futter verteilt wurde, aber außer Agapi (
@Flumy) wieder freizulassen nichts weiter passierte.
Futterstelle 2
Das gewohnte Gruppenbild.
Neela (
@Hausdrachen) posiert noch einmal sehr schön.
Tiffy ebenfalls.
Und zwei Überraschungsgäste lassen sich blicken, buchstäblich in letzter Minute!
Scotty
Mocca - zuletzt persönlich vor einem Jahr und im Mai auf einem Foto gesehen! Ihr musste im August 2020 während Latifas Reise leider das linke Auge entfernt werden. Aber auch hier ist die Narbe wie bei Zora bestens verheilt.
Vaggelio & Mocca.
Futterstelle 3
Zum Abschied war nur die Stammbesatzung mit Miss Meier (
@2juli1921 /
Barbara Meier), Sokrates (
@CasaLea) und Timos (
@cyber-cat) anwesend.
Sokrates - es erinnert wirklich nichts mehr an die Unwetternacht zu Reisebeginn.
Dann noch Koffer packen, was aufgrund der Notfallvorbereitung an den beiden Tagen zuvor nicht mehr viel Arbeit bedeutete, und die Reisekatzen in ihre Boxen komplimentieren.
Und wenig später begann die Heimreise mit einer zum Glück ruhigen Überfahrt.
Die Katzen bleiben nicht im Auto! Im eisernen Bauch der Fähre ist es laut und stickig. Diesmal stand neben Miriquidius´ Mietwagen sogar noch ein LKW mit Kühlkoffer, dessen dieselbetriebene Klimaanlage natürlich auch in der Fähre in Betrieb bleiben musste!
Da ist es in der Passagierlounge doch wesentlich gemütlicher!
Den nächsten Tag verbrachte die kleine Reisegruppe in der Unterkunft. Dort unterzukommen, war zwar nicht mit so viel Aufregung und Androhung von Polizeigewalt verbunden wie im Sommer, aber dennoch ein kleines Abenteuer.
Miriquidius hat sich inzwischen angewöhnt, regelmäßig vor der Reise alle Unterkünfte und sonstigen Anmietungen und Buchungen zu prüfen und abzufragen. Und siehe da - der Vermieter der Wohnung für die Nacht vor dem Flug hatte tatsächlich vergessen, die eigentlich bestätigte Buchung auch fest zu reservieren! Glücklicherweise war bei seiner Nachbarin zwei Häuser weiter noch etwas frei, und Haustiere waren da auch erlaubt.
Es ist eins der letzten Häuser oben am Hang, so dass die Aussicht für die Umbuchung vorher etwas entschädigte:
Mit Haustieren irgendwo in Flughafennähe unterzukommen, entwickelte sich übrigens aufgrund der Pandemie inzwischen zu einem Problem. Unsere sonst auf allen Reisen genutzte Ferienwohnung wurde mangels Touristen nun dauervermietet. Das kann man dem Vermieter natürlich nicht verübeln, ist aber schlecht für uns. Andere Unterkünfte, die früher auf unserer Liste standen, sind bei Airbnb nicht mehr zu finden. Weitere erlauben keine Haustiere mehr, da sie schlechte Erfahrungen damit sammelten. So muss man inzwischen froh sein, überhaupt etwas buchen zu können, wo Reisekatzen erlaubt sind.
Diesmal ging es zum Glück gut aus. Die Unterkunft war zwar recht winzig, die Vermieterin aber äußerst gastfreundlich. Sie spendierte nicht nur ein paar Kleinigkeiten wie Obst und Gebäck für den Gast, sondern brachte auch Futternäpfe und Katzenfutter vorbei! Da Miriquidius selbst noch genug Futter mit sich führte, wurden damit gleich mal die Katzen gefüttert, die dort ums Haus schlichen.
Inzwischen erreichte auch das angekündigte Unwetter die ägäischen Inseln und näherte sich dem Festland, so dass Miriquidius froh war, an dem Tag die Unterkunft nur noch einmal zum Tanken verlassen zu müssen.
Schließlich hieß es wieder nächtens aufzustehen. Der Flug ging kurz nach 8:00 Uhr, und es müssen nicht nur der Mietwagen und der Koffer abgegeben, sondern auch drei Katzen eingecheckt und durch die Sicherheitskontrolle gebracht werden. Jede Katze muss dafür in einem gesonderten Raum in den Katakomben des Flughafens einzeln aus ihrer Box genommen und nach der Boxendurchleuchtung wieder eingepackt werden. Dann noch die Boxen ordentlich mit Panzerband und Kabelbindern versiegeln - fertig!
Das dauert beim Alleinreisenden natürlich eine gewisse Zeit, bietet aber auch Gelegenheit, mit dem Sicherheitspersonal des Flughafens ins Gespräch zu kommen. Diesmal wurde Miriquidius von einer Frau bewacht, die selbst sieben Katzen zu Hause hat - alle zugelaufen oder als Kitten aufgesammelt. Katzenfreunde unter sich!
Nach einer Woche ständiger Aktivität und umgeben von Katzen fühlte es sich für den Reisenden ziemlich unwirklich an, plötzlich still und nur von seinem kleinen Rucksack begleitet einfach dazusitzen und auf das Flugzeug zu warten!
Der dreistündige Flug selbst war pünktlich, Miriquidius holte eine Mütze voll Schlaf nach und - das bange Warten am Ausgabeschalter nimmt mit jeder Reise keineswegs ab! - konnte seine Reisekatzen unbeschadet im Empfang nehmen.
Klausi ist schon neugierig auf seine neue Heimat!
Chionoula ist froh, dass die Reise nun bald ein Ende hat.
Nur Amy weiß noch nicht so recht, was sie davon halten soll.
Der Androsreisende verwandelt sich noch schnell in den Transpurrter, die Katzen müssen ein letztes Mal das Transportmittel wechseln und ab geht´s zu den Pflegestellen!
Und nach den trüben Regenbildern erreichte Miriquidius ein herrlich buntes Bild von S. Die frisch kastrierte Rubini (
@Muddi) musste während des Regenwetters auf Andros sicherheitshalber in der Garage bleiben, aber nun durfte sie endlich wieder ins Freie!
Mit diesem fröhlichen Bild findet nun auch der Bericht dieser Androsreise seinen Abschluss. Wir wünschen den ehemaligen Reise- und nun Pflegekatzen alles Gute in Deutschland und hoffentlich bald ein wundervolles Zuhause für immer!
Der Bericht ist zwar beendet, aber nach der Reise geht es nahtlos weiter:
Unsere Androskatzen sind nämlich etwas Besonderes! Sie mäkeln nicht am Futter herum! So verwundert es natürlich nicht, wenn die letzte Futterlieferung zu S. gegen Ende des Sommers schon wieder zur Neige geht.
Diesmal wird es eine etwas größere Aktion, denn nicht nur S. soll beliefert werden, sondern auch H. & I. können Unterstützung für ihre - nein, auch unsere! - Schützlinge gut gebrauchen! Denn was eine regelmäßige Futterversorgung Gutes bewirkt, habt Ihr auf den vielen Fotos sehen können.
Bereiten wir unseren Androskatzen also eine Weihnachtsfreude, damit sie den Winter leichter überstehen!