Kater hasst anderen Kater

[clacora]

Liebe Mitglieder hier im Katzenforum,
Ich habe ein Problem und hoffe, jemand kann mir weiterhelfen. Ich bin vor 2 Jahren mit meiner Katze Chilli (13 Jahre) nach Ungarn gezogen. Wir haben hier ein riesengroßes Grundstück (20000m2) und es sind dann 2 Kater hinzugekommen, die nicht mehr gehen wollen.Soweit,sogst. Vor einigen Wochen hat der eine Kater Goldi den anderen Flecki schwer verletzt, dass wir mit ihm zum Tierarzt gefahren sind und ihn seitdem auch im Haus haben. Goldi hasst Flecki dermaßen, dass er sofort über ihn herfällt, wenn Flecki raus oder rein will. Mittlerweile haben wir beide kastriert, aber auch das hat nichts gebracht. Wir haben auch mit dem Tierarzt darüber gesprochen, er hat gemeint, dass das mit der Kastra nicht besser wird, einer von beiden muss gehen. Die Frage ist wohin? Niemand will hier noch eine Katze dazunehmen, weil sie ohnehin so zahlreich sind. Es würde mir auch unheimlich leid tun, wenn einer gehen müsste. Gibt es denn keine Möglichkeit, die beiden aneinander zu gewöhnen? Vielleicht hat jemand von Euch Tipps für mich, ich würde mich sehr darüber freuen. Liebe Grüße Claudia

PS. Flecki ist gegenüber Goldi sehr unterwürfig, er kämpft nicht sondern legt sich auf den Rücken und Goldi beißt weiter zu

[cyber-cat]

Herzlich willkommen bei uns

Wie lange sind die beiden denn schon kastriert? Falls es erst kürzlich war, können die Hormone noch nachwirken, die Umstellung dauert mehrere Wochen.

Sind die Kämpfe bei Euch im Haus oder im Freien? Weißt Du ein ungefähres Alter von den beiden Katern? Wie vertragen sie sich mit Chilli?

Bestimmt gibt es hier einige wertvolle Tipps, aber auch noch viele Fragen, um die Situation besser einschätzen zu können.

[clacora]

Liebe cyberattack, ich habe gerade noch einen Teil 2 zum Thema eingestellt mit der Vorgeschichte.
Goldi ist etwa 4 Jahre alt und seit 2 Wochen kastriert, Flecki etwa 1,5 Jahre alt und seit 3 Wochen kastriert.
Goldi versteht sich mit Chilli ganz gut, ich glaube er betrachtet sie als sein Eigentum und beschützt sie. Flecki tut ihr nichts, will aber gerne mit ihr spielen und springt sie deshalb spielerisch an. Flecki und Chilli dürfen ins Haus, Goldi nicht. Allerdings war er nach der Kastra natürlich einige Tage im Haus, was er aber gar nicht mochte…er ist ein wilder Kater, der sicher noch nie in einem Haus war. Die Kämpfe finden also draußen statt, da. Goldi jagt und verprügelt Flecki, dieser wehrt sich nicht. Er ist mittlerweile so eingeschüchtert, dass wir ihn immer irgendwo abholen müssen, damit er abends ins Haus kann. Das hat Goldi auch schon bemerkt und begleitet uns auf Schritt und Tritt. Ansonsten ist er damit beschäftigt, das Grundstück zu überwachen bzw. Vor der Haustür zu liegen, damit Flecki bloß keine Chance hat.
Liebe Grüße Claudia

Hinzugefügt nach 1 Minute 1 Sekunde:
Sorry, die automatische Rechtschreibung hat Deinen Namen verunstaltet

Hinzugefügt nach 3 Minuten 6 Sekunden:
…und die Katze auf Deinem Bild scheint eine Zwillingsschwester von Chilli zu sein

[Tiedsche]

Ergänzung eingefügt
Verfasst Mi 17. Apr 2024, 09:46 von clacora

Ich glaube, ich muss noch die ganze Vorgeschichte erzählen, damit Ihr das Problem besser einschätzen könnt: Goldi ist letztes Jahr im Juni zu uns gekommen und war sehr scheu in nur immer Morgens für einige Zeit bei uns. Dann ist er immer zutraulicher geworden und seit dem Winter ist er ständig da. Ich hatte für Chilli einige Kuschelstellen draußen eingerichtet, damit es ihr draußen nicht zu kalt wird. Das hat auch Goldi genutzt. Chilli mag eigentlich keine anderen Katzen, wir haben früher in einem Reihenhaus gewohnt und sie wollte keinen Kontakt zu den Katzen der Nachbarn. Anscheinend versteht sie sich mit Goldi aber ganz gut, er akzeptiert es, dass sie keine direkte Nähe mag, aber sie liegen oft recht entspannt im Garten ca. einen Meter voneinander entfernt. Ich glaube auch, daß sie gemeinsam spazieren gehen. Flecki kam im Januar und anfangs haben Goldi und Flecki nicht so gerauft. Dann hat Goldi mitgekriegt, dass Flecki Chilli angesprungen hat, er ist erst ca. 1,5 Jahre alt und will spielen. Goldi ist dazwischen gegangen und hat Flecki ganz wüst verjagt. Er markiert auch alles in unserem Grundstück und beansprucht Chilli und uns für sich. Eigentlich total süß.Flecki hat nie markiert, Chilli mag ihn auch nicht besonders, er ist ihr zu aufdringlich, aber mittlerweile hat sich das gelegt, den Chilli zeigt ihm ganz deutlich durch Knurren und Fauchen, wo ihre Toleranzgrenze ist. Flecki wurde vor 3 Wochen kastriert, Goldi vor 2 Wochen. Goldie ist etwa 4 Jahre alt. Er darf nicht ins Haus, weil er eben ständig markiert, wobei das nun schon besser wird. Jetzt haben wir überlegt, ob es vielleicht hilft, wenn Goldi auch ins Haus darf, andererseits hat Flecki dann wohl keine ruhige Minute mehr und vielleicht hassen sie sich dann erst recht. Wobei es eigentlich kaum noch schlimmer werden kann….
Ich bin für alle Eure Ratschläge sehr dankbar, liebe Grüße Claudia

Hinzugefügt nach 22 Minuten 25 Sekunden:
Ich kann dir leider auch nicht wirklich helfen. Die Kater haben ja schon extrem schlechte Erfahrungen miteinander gemacht, wenn ein Kater dabei schwer verletzt wurde. Katzen sind nachtragend. Du kannst nur dafür sorgen, dass sie sich einigermaßen aus dem Weg gehen können (Raum und Zeit), soweit möglich.

Noch ein paar Infos

Flecki ist gegenüber Goldi sehr unterwürfig, er kämpft nicht sondern legt sich auf den Rücken und Goldi beißt weiter zu

Flecki ist nicht unterwürfig, sondern sucht sich eine Position, aus der heraus er sich am besten verteidigen kann. Katzen sind keine Hunde die sich auf den Rücken legen, um Unterwürfigkeit zu zeigen. Eine Katze auf dem Rücken hat alle 4 Krallen zur Verfügung und kann einen Angreifer so am besten abwehren und verhindern, dass er ihm ins Kreuz springt und sich dort festbeißt. Vielleicht ist er in der schwächeren Position und ist eher auf Abwehr als auf Angriff aus. Er ist ja noch im Jugendalter im Gegensatz zum erprobten 4jährigen.

Flecki wurde vor 3 Wochen kastriert, Goldi vor 2 Wochen. Goldie ist etwa 4 Jahre alt. Er darf nicht ins Haus, weil er eben ständig markiert, wobei das nun schon besser wird.

Bis die Hormone aus dem Körper verschwinden dauert es ein paar Wochen. Beide sind jetzt frisch kastriert.
Bis die Deckfähigkeit verloren geht kann es 6 Wochen dauern. Wie lange genau es braucht bis alle Hormone abgebaut sind weiß ich nicht. Alleine das Adrenalin braucht lange bis es aus dem Blut verschwunden ist.
Du brauchst jetzt also Geduld und eine Strategie die Kater für eine gewisse Zeit möglichst zu trennen, damit sie zur Ruhe kommen.
Ob das langfristig mit den Beiden klappt wird man sehn. Freunde werden sie sicher nicht mehr, unke ich mal.

[clacora]

Liebe Tiedsche, vielen Dank für Deine Hilfestellung. Ja wahrscheinlich habe ich das falsch gedeutet mit der Rückenlage…Ich hatte früher immer Hunde Und dann muss ich noch etwas richtig stellen: wir haben nicht wirklich gesehen, ob Goldi Flecki verletzt hat, da aber nur sie beide ständig da sind, haben wir das so vermutet. Es könnte vielleicht auch ein anderer Kater gewesen sein - aber wahrscheinlich ist es nicht.

Nach Deiner Antwort zu schließen, wäre es kontraproduktiv nun beide ins Haus zu nehmen. Unsere Vermutung war, dass Goldi vielleicht eifersüchtig ist, weil nur er nicht rein darf…..und unsere Hoffnung war, dass wir vielleicht im Haus eher die Möglichkeit hätten, schlichtend einzugreifen. Liebe Grüße Claudia

[Tiedsche]

Also ich würde die Kater momentan nicht zwangsvergesellschaften. Dann bekommst du da nie Ruhe rein.
Als wilde Kater lebten sie sicher bisher immer mit knappen Ressourcen (Futter, Reviere usw, noch verstärkt durch den Fortpflanzungstrieb). Das was du als Eifersucht deutest geht eher in diese Richtung. Deshalb ist es durchaus möglich, dass die Kater sich langtfristig tolerieren, wenn genügend Futter, Platz und kein Hormondruck mehr da ist.

Kommunikation unter Katzen ist sehr fein und beschränkt sich nicht auf Kämpfe. Deine Idee im Haus den Streitschlichter zu spielen ist nachvollziehbar, ABER wenn du die Katzensprache nicht perfekt lesen kannst ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du das Problem eher verschleppst oder noch verstärkst. Zumal ja ein bestimmter Aggressionslevel immer dabei ist wenn die Kater sich begegnen. Vermeidung ist da eher euer Weg. Bei 2 Freigängern schwierig. Aber vielleicht über bestimmte Zeitfenster zu organisieren? Ein Eingang, der nicht so leicht blockiert werden Kann?....
Lass das die Kater erstmal draußen unter sich klären, bevor du langfristig beide in die Wohnung holst.

[clacora]

Liebe Tiedsche, Danke für Deine Ratschläge. Wir werden das mit der Zwangsgesellschaftung lassen, denn wir haben zu wenig Erfahrung, wie Katzen miteinander agieren. Chilli war ja immer für sich(auch eine Streunerin aus D..
) und mochte andere Katzen nicht, vielleicht hat sie auf der Straße schlechte Erfahrungen gemacht. Um so schöner ist es, dass sie jetzt andere Katzen um sich hat und damit klar kommt.
Einen anderen Eingang haben wir bereits umgesetzt, wir haben eine weitere Aussentür, die wir nicht genutzt haben. Leider an der gleichen Hausfront, aber ca. 6m voneinander entfernt und wir haben zwischen beiden einen Sichtschutz aufgebaut. Naja, besser als nichts, Goldi kann ja auch nicht überall gleichzeitig sein.
Nächste Woche müssen wir für 5 Tage nach D. Das können wir nicht verschieben….wir haben eine Ungarin, die in der Zeit Haus und Katzen hütet, aber auf die wird Flecki nicht hören, bei uns kommt er ja abends wenn wir ihn rufen…. Frage mich, ob es dann besser wäre, Flecki im Haus zu behalten, das wird für Chilli dann anstrengend, weil er dann so unausgelastet ist und wahrscheinlich ständig spielen will, aber besser als wenn er sich von Goldi entgültig vertreiben lässt….
Ich glaube ich muss noch viel über Katzen lernen, wir haben einen verlassenen Hühnerstall, denn ich als Katzenhaus für den Winter umfunktionieren möchte, weil es hier eben viele Streuner gibt, aber die Interaktion habe ich mir leichter vorgestellt.
Einen schönen Abend wünsche ich Dir und allen, die hier mitlesen

[Tiedsche]

Das sind gute Pläne, du hast ein gutes Gespür
Ich würde einfach mal positiv nach vorn schauen. Du kannst es ja eh nichts erzwingen. Entweder sie raufen sich zusammen oder nicht. Die nötige Infrastruktur stellst du ja bereit.
Gutes Gelingen
Wenn du magst und Zeit hast kannst du ja ab und an erzählen wie es sich entwickelt und welche Ideen ihr so entwickelt.
Ich persönlich finde es immer wieder spannend und es gibt sicher viele Halter mit ähnlichen Problemen

Übrigens toll, dass du dich als Hundemensch der Streuner annimmst

[clacora]

Ich werde gerne erzählen, wie es weitergeht ja, Ideen habe ich einige…die Frage ist, wie die Katzen das dann so finden Ja, als Hundemensch fällt mir der Umgang mit Hunden leichter, ich habe hier in der Nachbarschaft 7 Hundesenioren, die ich betreue, weil meine Nachbarin im Dorf wohnt und nicht täglich kommen kann. Sie hat die Tiere von einem alten Mann übernommen der gestorben ist, eigentlich wären sie in der Tötung gelandet, wenn meine Nachbarin ihnen kein Zuhause gegeben hätte…

[Tiedsche]

Im Ausland finden sich als tierlieber Mensch ja immer mehr als genug Anlässe, wo man helfen möchte, muß, will, kann