Selbst Zähmungsfälle nehmen Tierarztbesuche nie lange krumm, darüber solltest du dir also wirklich keine Gedanken machen.
Geruch könnte auch von der Verdauung an sich kommen. Wenn Katzis hier noch keinen gesunden Darm haben oder aktuelles Futter nicht gut vertragen stinkt auch teilweise die ganze Katze etwas... eh.
Boxentraining kann ich auch nur wärmstens empfehlen. Ich kopier hier mal unsere Anleitung für Pflegestellen rein. Bei dem aktuellen Stand wo sogar die nur dastehende, offene Box net toll ist würdeich mit füttern in der Box anfangen und dann erst zum 'Event' übergehen um das ganze als einen Ablauf zu stärken. Bei Option 2 stehen die Boxen dann natürlich nicht mehr konstant offen.
Beide Optionen sollten anfangs gerne zumindest alle paar Tage geübt werden bis sie 'sitzen', dann kann man auch nur einmal alle 2-4 Wochen üben (und nach TAbesuchen dann noch einmal ein wenig öfter damit die negative Assoziation schnell wieder von den positiven weggespült wird).
Option 1 - Die Box als 'normales Möbelstück' (sehr bei Katzen sinnvoll, die sich beim Anblick der Box direkt verstecken)
Bei dieser Option ist das Ziel, dass die Katze die Box als normal, neutral oder auch leicht positiv ansieht. Hierfür gibt es folgende Schritte:
- Die Box steht jederzeit mit offener Tür im Hauptraum
- Futter oder Leckerkram wird zuerst im minimal möglichem Abstand zur Box aufgestellt und dann Katz' in Ruhe gelassen.
- Schrittweise (die Katze muss jederzeit an der Futter/Leckerkramposition entspannt sein!) wird die Position des Futters über Tage oder sogar Wochen Richtung Box verschoben
- Irgendwann futtert Katze in der Box
Fertig. Ab und an gibt es weiterhin Leckerlis in der Box, idealerweise mit einem nicht alltäglichem Signalwort (Englisch bietet sich oft an) verknüpft damit Katz' in Erwartung ihrer Lieblingsleckerlis freudig in die Box hineinflitzt.
Die Schritte, die bei Option 2 ausgeführt werden, können natürlich nach Gewöhnung an die Box als Nicht-Monster auch hier verwendet werden... allerdings mit entschiedenen Nachteilen:
- Man hat nicht den Vorteil der ersten Neugier wann immer etwas verschlossenes oder gar nicht zugängliches hervorgeholt und geöffnet wird (für TA einfangen kann länger dauern)
- Besonders unschön wie ich finde: Katz' interagiert sehr oft mit der Box ohne dafür eine Belohnung zu bekommen - tatsächlich ist die Belohnung dafür eine absolute Seltenheit
Option 2 - Die Box als als 'tolles Event'
Bei dieser Option ist es das Ziel, dass die Katze beim herausholen und öffnen der Box selber bereits aufgeregt um einen herumtrippelt und sofort beim öffnen hineingeht. Natürlich ist dabei absolute Bedingung, dass die Boxen sonst fest verschlossen oder sogar weggestellt sind.
Hierfür gibt es folgende Schritte (wenn Katz' abbricht, war es zu viel oder zu schnell, dann vorherigen Schritt über die nächsten Tage bestärken):
- Die Box wird herausgeholt und geöffnet.
- Die meisten Katzen werden mindestens einmal interessiert an der Box schnuppern (es gibt auch einige Exemplare die sofort hineingehen - Signalwort/Lob und ein Leckerliregen dann, bitte). In dem Moment wo die Nase die Box am Eingang berührt sofort Signalwort/loben und Leckerli geben. Sollte nicht mit der Box in jedweder Form interagiert werden, reicht auch ein Blick zur Box von Katz' - oder man kann die Box mit dem Finger antippen.
- Dies wird dann weitergeführt. Katz' ist erst einmal verwirrt, sie hat ja noch gar nichts tolles gemacht. Meist wird nach etwas hibbelei dann weiter mit der Box interagiert... Wir nutzen weiterhin diese erste Neugier aus und belohnen diesmal -nicht- einfaches beschnuppern. Ist der Kopf halb in der Box? Signalwort/Lob und Leckerli!
- Nächste Schritte sind dann der ganze Kopf in der Box, dann Vorderpfoten (oder auch nur eine Pfote bei vorsichtigeren Tieren), Bauch/Rücken, Hinterpfoten.
- Letzten Endes dreht sich das Tier irgendwann in der Box für die Leckerlis herum anstatt rückwärts wieder rauszustapfen - dann erneut Signalwort/Lob & Leckerli. Sobald das letzte Stückchen gefuttert wurde erneut Signalwort/Lob & Leckerli. Dies führt dazu, dass nicht nur in die Box gehen, sondern auch 'in der Box bleiben' positiv verknüpft wird. Das ganze gerne wenn Katz' mitmacht über mehrere Leckerligaben hinweg so weiterführen.
- Nun kommt es dazu, die Tür zu schließen. Bei manchen Tieren braucht man auch hier Abstufungen - Tür wird berührt von Mensch, Tür wird ~2 Zentimeter bewegt, Tür ist halb zu usw. bis sie angelehnt zu und dann verschlossen ist. Bei jedem Schritt natürlich erneut Signalwort/Lob & Leckerli. Dann Tür sofort auf und Katz' darf raus.
- Über die nächsten Tage kann man dann die Dauer der verschlossenen Tür erhöhen. Von 1 Sekunde zu mehreren (man sollte natürlich stets dabei bleiben). Dabei weiterhin regelmäßig Leckerlis geben. Da Katz nun nicht abbrechen kann indem sie wegläuft ist ein gutes Indiz für 'das ist jetzt zu viel', wenn das Tier keine Leckerlis mehr nimmt.
Oft kommt es bei dieser Methode sogar dazu, dass Katzen die Boxen nicht so gerne verlassen wollen. ^^ Wenn man möchte, kann man dann auch zb. mal die noch offene Box wenige Zentimeter anheben und dann ein Leckerli vorne hineinlegen. So wird es dann auch möglich das herumtragen schrittweise zu normalisieren und positiv zu verknüpfen.
Variationen & Generelle Tipps
Bei beiden Optionen oben sind Variationen enorm wichtig, da wir nie wissen in was für Transportboxen unsere Pflegekatzen irgendwann mal unterwegs sein werden.
Einige Beispiele: Mit Decken darin, mit Handtüchern darin, komplett leer, verschiedene Arten von Boxen (falls vorhanden), zu unterschiedlichen Uhrzeiten (Generalisierung!), mit unterschiedlichen Menschen dabei (falls vorhanden ^^), wenn Mensch schon für 'rausgehen' fertiggemacht ist, an unterschiedlichen Orten in der Wohnung usw.
Bei allen Variationen ist es oft so, dass noch einmal ein Quentchen Unsicherheit bei Katz' überwunden werden muss. Nicht frustriert werden, einfach locker den bestmöglichen Schritt von Option 2 durchführen und loben. Katzen sind sehr schlecht im generalisieren, jede Veränderung kann sogar als eine komplett neue Übung zählen - je nach Gemüt der Katze.
Bei mehreren vorhandenen Katzen arbeite ich meist mit 2 offenen Boxen für das "Boxenevent" - so kommt es zu weniger Staus
Auch kann es bei manchen Tieren notwendig sein, Leckerlis schon in der Box sichtbar zu haben damit sie überhaupt (mit langem Hals dann meist) hineingehen.
Andere muss man etwas hinten anstubsen wenn nur noch eine Hinterpfote o.ä. herausschaut damit sie komplett hineintappsen und sich dann verwundert umdrehen. (wo natürlich mehr Leckerlis warten sollten)
Man sollte also wirklich immer individuell auf die Katze achten und entsprechend anpassen.
Und die Übungen sollten immer positiv enden, sprich bei einem Schritt den die Katze schon gut und sicher kann. Wenn man merkt das man frustriert werden sollte also immer lieber einen ganz einfachen Schritt machen lassen und dann erst abbrechen.
Unvergessen: Shauni, Kiya, Saffron, Keno, Sir Henry, Lee, Malaika.