immer wieder werden Schauermärchen über Marder verbreitet, dass sie unseren Katzen ach gar so gefährlich werden sollen. In aller Regel leben Katzen und Marder aber friedlich nebeneinander her. Diese Beobachtungen habe ich schon häufig gemacht, dass sie einander gar nicht beachten. Sie ignorieren sich, als wäre der andere Luft. Beide Seiten sind in der Regel nicht doof, da begegnen sich schließlich zwei Raubtiere, die den anderen jeweils nicht in der Nahrungskette haben. Verletzungen sind vorprogrammiert - also lässt man sich gegenseitig in Ruhe.
Letzte Nacht sind sich vor meiner Kamera nun Katze und Marder begegnet. Die satte Nachbarskatze hat den Marder beim Fressen des Igelfutters überrascht und der fühlte sich etwas in die Enge gedrängt. Schaut also selber, was dann passiert:

Der Marder entdeckt die interessiert guckende Katze am Durchgang, dort ist ein Loch im Zaun - frequentiert von allen Tieren, ähnlich einer Autobahn.

Geh weg! Ich bin groß!

Und stark!

Guck meine Muskeln an!

Der Marder denkt sich nun: Ich ignoriere die einfach.

WAS! Du bist ja immer noch da!

Und macht sich ganz groß. Man beachte die lang gestreckten Beine und den riesigen Buckel. Marder sehen sonst immer kurzbeinig und flach aus.

Geh endlich weg! Ich will in Ruhe fressen!

Dann zeige ich dir nochmal von der Seite, was für ein großer Marder ich bin!

Ja, auch das Fell wird gesträubt, damit wirken nicht nur Katzen größer.

Nun wird wieder ignoriert. Das Futter ist wichtiger. Auch Marder müssen Prioritäten setzen!

Aha. Die Katze guckt weg.

Sicherheitshalber mache ich noch mal richtig auf dicke Hose.

Na, der habe ich es aber gezeigt! Weg ist sie!

Endlich in Ruhe fressen.
Ich hoffe, die Bilder wirken auf gestresste Katzenhalter beruhigend. Bilder richten ja oft mehr als Worte aus.
