Februar 23 kam über den Tierschutz ein zunächst als "sehr kleiner Perser" deklarierter Kater zu mir.
Er entpuppte sich nach längerer Recherche als waschechter Langhaar Munchkin-Fold.
Somit war klar: Munchkin & Scottish Fold & Perser - dazu noch Grau (also Blau-Gen-Träger) mit viel Weiß und Beige. Der genetische Supergau!!!
Zur Vorgeschichte gab es nur ganz wenige Infos.
Weiterer Fakt: Bis auf 4 Zähnchen waren alle gezogen worden, geschätzte 10 - 11 J, 3,5 kg leicht, schlechte Laune, nahezu panisch bzw. wurde aggro bei Nähe oder gar Hochnehmen, reagierte auf Stimme tendenziell gegen Null.
Er war durch so einige Hände gegangen und bereits 1 x im Tierheim.
Springen oder Klettern oder Kratzbaum? Fehlanzeige! Läge an seiner Kurzbeinigkeit.
Ein Abszess 3 Tage nach Einzug am äußeren Öhrchen konnte mit Globulis und Antibiose abheilen. Er ließ das erstaunlich brav über sich ergehen, fand das Tatar zur Medigabe mega und gewöhnte sich dann rasch an Bürstungen, Treppe um auf die Couch zu gelangen, weiche und viele Liegeplätze. Sein Gang erschien mir von Anfang an aber irgendwie ruckelig und seltsam waren teilweise auch seine Reaktionen.
Er schien generell kein gutes/gesundes Futter gekannt zu haben, denn er stürzte sich auf Nass-und Trockenfutter und das tägliche Portiönchen Katzenschleckie zur Belohnung nach der Bürstung.
Nach kurzer Zeit und ein paar Test stand für mich fest, dass er zwar nicht taub, zumindest jedoch schwerhörig ist. Die Beinchenruckelei beim Laufen gefiel mir immer weniger und ich wollte es keineswegs auf seine "Rasse" schieben.
Somit machte ich für Duke (sein anderer Name missfiel ihm scheinbar und Duke ist gut geeignet, ihn zu hören, wenn ich ihn laut damit rufe) einen Termin bei einer Katzentierärztin. Gibts tatsächlich und zwar in Düsseldorf.
Duke wurde vom Schnäuzchen bis zur Schwanzspitze gründlichst und sehr liebevoll durchuntersucht inkl. Blutdruck, Gangbildkontrolle und Blutabnahmen für alle möglichen Blutbilder (Dauer 45 min!!)
Die Diagnosen waren weitestgehend erleichternd, denn trotz katastrophalem Genpool ist Duke - bis auf Schwerhörigkeit, die Tatsache, dass er etwas älter ist als geschätzt und seine Hüfte plus Hinterläufe schwere Arthrose haben - fit wie der vielzitierteTurnschuh.
Die Tierärztin empfahl Solensia, da er starke Schmerzen habe und dies - wie sie und ich vermuteten - bereits sehr lange. Deshalb kein Klettern oder Springen und üble Laune.
Ok.. Duke kam also seine 1. Dosis bei der Haustierärztin und bereits am nächsten Tag schien er besser gelaunt und bass erstaunt darüber, dass dieser Schmerz hinten wegging. Er quittierte seine neue Lebensqualität mit dem zunächst holprigen Versuch den Kittenkratzbaum zu entern (was deutlich misslang, denn Kater & Kratzbaum fielen gemeinsam um). Ich organisierte ihm einen Mainecoon-Kratzbaum, den liebt er heiß und innig, weil er breite Stämme hat und er frequentiert ihn ganz oft, kratzt wie wild, klettert und springt auf das Fensterbrett.
Die Katzentreppe wird seit regelmäßigem Solensia ignoriert, denn er jumpt direkt auf den Hocker oder die Couch.
Duke spielt und jagt Bällchen, geht am Curli-Geschirr und Langlaufleine mit in den Garten und erfreut sich deutlich an seiner Schmerzfreiheit. Er hat auch gelernt mich anzusehen und Handzeichen zu interpretieren, liegt inzwischen nah bei mir und schnurrt, sobald er mich sieht. Letztens tapste er mich sogar an, ich solle weiter bürsten/kraulen.
Nach der 3. Solensia fing er jedoch an, sich unter den Öhrchen blutig zu kratzen. Um dem zu entgehen, fing ich an den Zeitraum zwischen den Spritzen auf nun 6 bis 7 Wochen zu verlängern und das Kratzen verschwand zum Glück. Sein Verhalten zeigt, dass er ebenso schmerzfrei ist und er kann sein Katzenleben mit seinen 13 Jahren (und so lange es geht) noch richtig genießen.
Liebe Grüße von Mausi (meiner 15jährigen Thaikatze), Duke und mir