Wir haben einen sehr schönen, ausführlichen Bericht aus dem Zuhause (@Hausdrachen ) von Androskater „Pino“ erhalten
"Hallo ihr Lieben,
‚Wie das Leben so spielt‘ oder ‚was lange währt, wird endlich gut‘
„Was willst du?! Einen Pflegekater ins Bad setzen? Damit hab ich nix zu tun!“
Mein lieber Mann ist völlig konsterniert, obwohl er in Bezug auf Katzen einiges von mir gewohnt ist. Der Haussegen hängt schief und das nicht zu knapp. Aber kann man einem kleinen Kerl, der auf seiner ursprünglichen PS gut zu Kräften gekommen ist und es nun für eine Person alleine nahezu unmöglich ist, dem zappelnden Etwas seine Augentropfen zu verabreichen und das mehrmals am Tag, die Hilfe verweigern, die er so dringend braucht? Und der PS die Familienbesuche über die Weihnachtfeiertage erschweren?
Natürlich hilft man. Gegen jede Vernunft… Hatten wir doch erst im Sommer 2024 zum zweiten Mal eine Zusammenführung als gescheitert betrachten und beenden müssen, weil unser Blaubär einfach keinen weiteren Neuling in der Gruppe akzeptieren wollte. Und im November hatten wir unseren Rotpelz überraschend nach kurzer schwerer Krankheit in den Sambabus steigen lassen müssen. Da standen wir nun mit zwei Katern von geschätzt knapp 11 und 15 Jahren und einer Oma jenseits der 18, die ihr eigenes kleines sicheres Reich bewohnt.
Ruhig war es, so gespenstig ruhig. So leer. Aber friedlich. Das aufs Spiel setzen? War doch der unverrückbare Vorsatz ganz klar: Es wird keine weiteren Versuche geben, hier eine weitere Miez integrieren zu wollen, solange der Blaubär bei uns verweilen darf.
Auf der anderen Seite: Pino muss ins Bad, er bleibt nur über die Feiertage, wir hatten frei und viel Zeit, danach sieht man weiter. So hatten wir also ab 25. Dezember den kleinen Kohlweißling, der mein Kastrationspatenkater war und den ich im Auge behalten hatte, einfach so bei uns. Er wollte zwei Tage lang kaum fressen (Panik!), war aber ansonsten sehr zugänglich, ließ sich streicheln, spielte mit mir, der Helikopter-Pflegemama, und ließ es sich insgesamt gut gehen. Tja, und mir tat der kleine Kerl so alleine im Bad jeden Tag ein bisschen mehr leid.
Also habe ich kurzerhand, als der Blaubär schlief und nur der Wuschel-Opa unterwegs war, den so schnell nix mehr aus der Ruhe bringt, ein paar Türen geschlossen und Pino Flur und Küche erkunden lassen. Kurzes Beschnuppern zwischen Wuschel und Pino, dann erkundete ersterer interessiert das fremdriechende Bad und letzterer stürzte sich auf das Katzengras in der Küche und nahm den langen Flur in Augenschein.
Die beiden liefen aneinander vorbei, als würden sie sich schon ewig kennen. Tiefenentspannt und ohne den kleinsten Faucher. Um sie nicht zu überfordern, habe ich das erste Kennenlernen nach ca. 30 Minuten beendet. Und am nächsten Tag in Blaubärs Anwesenheit wiederholt. Da durfte Pino dann auch schon das Schlafzimmer erkunden. Und erklomm zielstrebig die Kratzbäume, begleitet von einem blaugrauen Schatten, der vor lauter Verwunderung, was bitteschön das nun wieder ist, völlig vergaß, dass alle Plätze in den oberen Etagen sein Heiligtum und Safeplätze sind und verteidigt werden müssen.
Silvester haben die Jungs zur Sicherheit getrennt verbracht, fehlgeleitete Aggression aufgrund der Knallerei wollten wir nicht riskieren. Am Neujahrstag waren alle zusammen unterwegs, Pino legte ein so unbedarftes, freundlich-sorgloses Kittenverhalten an den Tag, dass die Großen einfach nur interessiert waren, aber ein kein bisschen genervtes oder gar aggressives Benehmen zeigten. Was Pino zu zaghaften „Willst du mit mir spielen?“-Anfragen an den Blaubären veranlasste. Und der spielte einfach mit…
Mitte Januar hatte Pino seine große Zahnsanierung. Da war aber nichts mehr zu sanieren, er musste in seinem jungen Alter alle (!) Zähne abgeben. In der Vergangenheit gab es nie Streit in der Gruppe, wenn eine Miez nach einer OP streng nach Tierarzt roch. Bisher musste aber auch noch kein Tier zu einer OP, nachdem es noch keinen Monat bei uns lebte. Zu der Sorge um die Narkose und wie matt Pino wohl am nächsten Tag sein würde (würde die Schwäche den Blaubären in alte Verhaltensmuster zurückfallen und den kleenen Kerl angreifen lassen?) gesellte sich auch noch die Sorge um mögliche Antipathien.
Völlig unnötig! Der Geruch war uninteressant, Pino kam mit einem Opioid gedopt nach Hause und war quietschvergnügt, auch am nächsten Tag gab es keinerlei Probleme. Als wäre rein gar nichts gewesen…
Und so ist es bis heute. Eine Zusammenführung hat nicht stattgefunden - Pino kam, sah und siegte. Er eroberte des Blaubären Gunst im Sturm. Er animiert den Wuschel, der noch nie (!) mit einer anderen Katze gespielt oder gar gerauft hat, sich auf kleine Balgereien einzulassen. Hier wird getobt, gerauft und gespielt, dass es eine Freude ist.
Pino ist Jungbrunnen und Seelentröster, wir sind einfach glücklich und ich bin sicher, dass unser Rotpelz auf der anderen Seite des Regenbogens seine Pfoten im Spiel hatte…"
Pino...




Pino, Wuschel...


Pino, Blaubär...




Pino, Wuschel, Blaubär...

